Politik

US-Finanzminister warnt vor Vergeltungszöllen: Eskalation könnte die Lage verschärfen

US-Finanzminister Scott Bessent hat betroffene Länder vor einer schnellen Reaktion auf die jüngste Ankündigung von Präsident Donald Trump gewarnt. Trump hatte angekündigt, allgemeine Importzölle von 10 Prozent sowie 20-prozentige Zölle auf die EU und noch höhere Zölle auf mehrere andere Handelspartner einzuführen. Bessent appellierte in einem Interview am Mittwoch an die Länder, nicht mit Gegenmaßnahmen zu reagieren.
03.04.2025 15:18
Lesezeit: 1 min
US-Finanzminister warnt vor Vergeltungszöllen: Eskalation könnte die Lage verschärfen
US-Finanzminister Scott Bessent ließ die Welt im Unklaren, welche langfristigen Ziele die US-Regierung verfolgt. (Foto: dpa) Foto: Dominic Gwinn

US-Verteidigungsminister warnt Partner vor Vergeltungszöllen

„Dies ist das obere Ende der Skala – solange ihr nicht zurückschlagt“, sagte Bessent in einem TV-Interview, in dem er vor einer weiteren Eskalation warnte.

Die Entscheidung von Präsident Trump, neue Zölle auf Importwaren aus den meisten internationalen Handelspartnern der USA zu verhängen, stellt einen klaren Schritt hin zu einer härteren Handelspolitik dar. Während mehrere Länder, darunter die EU und Japan, ihre Bereitschaft zu neuen Verhandlungen signalisiert haben, dämpfte Bessent die Erwartungen an schnelle Gespräche.

„Wir lassen das erst einmal sacken. Wir werden sehen, wohin es führt“, so der Finanzminister in dem Interview. Sein Statement deutet darauf hin, dass die Trump-Administration die Zölle als strategisches Druckmittel in den Handelsgesprächen betrachtet – jedoch nur, wenn keine Vergeltungsmaßnahmen erfolgen.

US-Zölle "schlimmer als das schlimmste Szenario"

An den Finanzmärkten löste die Ankündigung der neuen Zölle heftige Reaktionen aus. Insbesondere im nachbörslichen Handel kam es zu kräftigen Kursrückgängen. Dan Ives von der Analysefirma Wedbush Securities bezeichnete die Zölle als „schlimmer als das schlimmste Szenario“, das die Märkte befürchtet hatten, und sprach von einem drastischen Rückschlag für die Märkte.

Bessents Aussagen unterstreichen die Strategie der Trump-Administration, die Zölle als Mittel zur Verhandlung zu nutzen, um Druck auf andere Länder auszuüben und eine gewünschte Veränderung in den Handelsbeziehungen zu erzielen. Das langfristige Ziel bleibt dabei jedoch unklar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...