Politik

Syrien: Zivilisten fliehen vor Söldnern aus Ost-Aleppo

Lesezeit: 2 min
01.12.2016 01:27
Innerhalb von drei Tagen sind etwa 20.000 Zivilisten vor den islamistischen Söldnern in Ost-Aleppo nach West-Aleppo geflohen. West-Aleppo wird von der syrischen Regierung kontrolliert.
Syrien: Zivilisten fliehen vor Söldnern aus Ost-Aleppo

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, teigte am Mittwoch mit: „Die Hälfte des Territoriums in Teilen von Ost-Aleppo, die in den vergangenen Jahren von militanten Kämpfern besetzt wurden, wurden befreit. Was am Wichtigsten ist: es wurden 80.000 Syrer, darunter zehntausende Kinder, befreit. Viele erhielten zum ersten Mal Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung aus russischen Zentren“, zitiert der Independent  Konaschenkow.

Die militante Kämpfer sind Söldner, vor allem von der al-Nusra-Front, die von den mit dem Westen verbündeten Golfstaaten finanziert und ausgerüstet wurden.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (ICRC) meldet, dass in den vergangenen drei Tagen schätzungsweise 20.000 Menschen Ost-Aleppo verlassen haben sollen. Die Kämpfe zwischen der SAA und den islamistischen und internationalen Söldnern dauern an. Die Menschen fliehen nach Angaben der New York Times in den Westen von Aleppo, der von der syrischen Regierung kontrolliert wird. Die mehr als 80.000 Zivilisten wurden in den vergangenen Jahren von den Söldnern als menschliche Schutzschilde benutzt, berichtet Reuters. Augenzeugen berichteten France 24 davon, dass die Söldner die Zivilisten daran hindern wollen, Ost-Aleppo zu verlassen. Diejenigen, die Ost-Aleppo verlassen wollen, werden als „Assad-Unterstützer“ gebrandmarkt.

Nach Angaben des türkischen Militärs (TSK) wurden am Dienstag im Verlauf der Operation „Euphrates Shield“ zwei türkische Soldaten als vermisst gemeldet. Das ehemalige Mitglied der türkischen Spezialkräfte, Mete Yarar, sagte Habertürk TV: „Sie wurden in einen Hinterhalt gelockt, als sie sich in ihrem Militärfahrzeug befanden. Der Vorfall fand etwa 35 Kilometer entfernt von der türkisch-syrischen Grenze ab. Es ist ein interessanter Landstrich mit Dörfern, die sich direkt nebeneinander befinden. Es fand ein sehr ernsthaftes Gefecht statt. ISIS führt seine Angriffe im Regelfall unter nebligen Bedingungen aus, um den Überwachungsdrohnen zu entgehen. Ich bin nicht befugt, ihnen zu sagen, zu welcher Einheit die Soldaten gehören.“

Die israelische Luftwaffe hat nach syrischen Angaben zwei Raketen auf ein Gebiet westlich der Hauptstadt Damaskus abgefeuert. Bei dem vom libanesischen Luftraum aus vorgetragenen Angriff am Mittwochmorgen habe es keine Opfer gegeben, teilte die Armee mit. Die Jerusalem Post berichtet, dass die Luftschläge gegen Ziele der schiitischen Hisbollah ausgeführt wurden. Dabei wurde ein Waffen-Konvoi der Hisbollah zerstört.  Nach Informationen der Times of Israel soll die israelische Luftwaffe zuvor die Zustimmung von Russland eingeholt haben.

Seit Beginn des syrischen Bürgerkrieges im März 2011 wurde Israel eine Reihe von Luftangriffen in Syrien oder in der Nähe der Grenze zum Libanon zugeschrieben, so das Blatt. Der syrische Luftraum wird vollständig von der russischen Luftwaffe kontrolliert.

Der UN-Sicherheitsrat wird am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung zur Situation in der syrischen Stadt Aleppo abhalten. Die Dringlichkeitssitzung hatten Großbritannien und Frankreich gefordert, berichtet The Voice of America. Zuvor hatten die syrische Armee (SAA) und die Russen im Osten von Aleppo einen Durchbruch erzielt. Die Stadt steht kurz vor der Befreiung. Doch Paris und London werfen der syrischen Regierung vor, ein Massaker im Osten von Aleppo auszuführen zu wollen. „Frankreich und seine Partner können nicht schweigen angesichts dessen, was eines der größten Massaker der Zivilbevölkerung seit dem Zweiten Weltkrieg werden könnte“, zitiert The Independent den französischen UN-Botschafter Francois Delattre. Sein britischer Kollege Matthew Rycroft sagte: „Die Zukunft von Aleppo liegt in den Händen des Regimes und Russlands und wir fordern das Regime und Russland auf, die Bombenangriffe einzustellen und die Hilfslieferungen durchzulassen.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Nvidia-Aktie vor Ausbruch? Chipkonzern will mit neuem Computersystem KI-Dominanz festigen
19.03.2024

Nvidia ist beim Thema Künstliche Intelligenz einer der wichtigsten Player auf dem Weltmarkt. Dank des KI-Hypes befindet sich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldrausch: Warum der Goldpreis immer weiter steigt und deutsche Anleger ausgerechnet jetzt verkaufen
19.03.2024

Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsen besonders hoch sind....

DWN
Immobilien
Immobilien Ifo-Institut: „Homeoffice könnte Büroflächenbedarf senken“
19.03.2024

Das Homeoffice senkt in Deutschland den Bedarf an Büroflächen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des ifo-Instituts und des...

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...