Politik

In Griechenland droht neue Euro-Krise

In Griechenland droht erneut eine Krise, die das Land an den Rand der Zahlungsunfähigkeit bringen könnte. Ein Kredit von 7 Milliarden Euro wird fällig.
26.01.2017 12:53
Lesezeit: 1 min

Heute im Vorfeld der Eurogruppe heute, die das Griechenlandprogramm weiter

diskutieren will, fordert die Grünen/EFA-Fraktion, dass die Verhandlungen über die zweite Anpassung des Programms wieder aufgenommen und vor März 2017 abgeschlossen werden. Die Lage ist durchaus kritisch: Der IWF ist aus dem Programm unauffällig ausgestiegen. In Deutschland steht die Bundestagswahl an, ein dringend notwendiger Schuldenschitt wurde gerade erst auf 2018 verschoben. Im Land selbst herrscht faktisch eine Depression, die Jugendarbeitslosigkeit liegt unverändert bei knapp 50 Prozent.

Sven Giegold, finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament, analysiert:

„Die Eurogruppe muss sich darauf einigen, die Verhandlungen mit Griechenland schnellstmöglich wieder aufzunehmen, damit sie vor dem Wahlmarathon in den Niederlanden, in Frankreich und Deutschland abgeschlossen sind. Griechenland ist verpflichtet, im Juli 7,2 Milliarden Euro zurück zu zahlen. Wir müssen verhindern, dass Griechenland erneut in eine Krise schlittert wie im Sommer 2015, als das Land kurz vor dem Bankrott stand.

Der IWF macht Druck für weitere Rentenkürzungen, damit Griechenland das Überschussziel für 2018 erreicht aber ein solcher Schritt wäre unverantwortlich. Das griechische Rentensystem wurde umfassend gerade erst im September 2016 reformiert. Weitere Kürzungen würden die vielen griechischen Haushalte hart treffen, die von diesem Einkommen abhängen. Die Renten müssen geschützt werden. Vor einer neuen Rentenreform für noch mehr Nachhaltigkeit muss eine generelle soziale Grundsicherung geschaffen werden, wie es die Vereinbarungen mit Griechenland vorsehen.

Der bestehende Freibetrag in der Einkommensteuer von 8.600 Euro darf nicht weiter gesenkt werden. Dies würde weitere Belastungen für Einzelpersonen und Haushalte bedeuten, die bereits unter den Auswirkungen der Austeritätsjahre leiden. Wir müssen aufhören, vorzugeben, dass mehr Austerität der Weg ist, um die Probleme im Land zu lösen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffetts Abgang belastet – wie viel Substanz bleibt?
22.06.2025

Berkshire Hathaway verliert nach Buffetts Rückzug an Kurswert. Die Aktie steht unter Druck – und der Markt stellt die Zukunft des...

DWN
Technologie
Technologie Lebensmittel aus dem 3D-Drucker: Revolution am Esstisch und in der Lebensmittelproduktion?
22.06.2025

Gedrucktes Essen statt Herd und Pfanne? Der 3D-Lebensmitteldruck wächst rasant – zwischen nachhaltiger Vision, Gastronomietrend und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Deutschen und ihr Bargeld: Wie sich das Bezahlverhalten entwickelt
22.06.2025

Obwohl die Deutschen nach eigenen Aussagen ihr Bargeld lieben, gewinnt das bargeldlose Bezahlen auch hierzulande an Bedeutung. Das...

DWN
Technologie
Technologie Schwedische Innovation soll Wasserkrise in der Ukraine lösen
21.06.2025

Während Europa über Hilfspakete debattiert, liefern schwedische Firmen sauberes Wasser in eine vom Krieg verwüstete Region. Ist Hightech...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Afrikas Migrationspotenzial: Die globale Ordnung steht vor einer tektonischen Verschiebung
21.06.2025

Afrikas Bevölkerung wächst, während der Westen altert. Millionen gut ausgebildeter Migranten verändern schon heute globale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands stille Stärke: Wie Rechtsstaat und Verwaltung zum unterschätzten Standortvorteil werden
21.06.2025

Als Max Weber 1922 mit seiner Bürokratie-Theorie die Basis für die deutsche Verwaltung legte, galt sie weltweit als innovatives Vorbild....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Rückschlag für Elektroautos – kommt das Ende wie vor 100 Jahren?
21.06.2025

Vor 100 Jahren verschwanden Elektroautos wegen politischer Entscheidungen von den Straßen. Heute wiederholt sich die Geschichte: Donald...

DWN
Politik
Politik Wie der Westen seine Werte in der Wüste verrät: Big Tech versteckt die Probleme unter glänzenden Fassaden
21.06.2025

Big Tech hofiert autoritäre Regime vom Golf – im Tausch gegen Milliarden, Macht und Rechenzentren. Doch hinter der glitzernden Fassade...