Finanzen

Billig zu haben: Chinesen steigen bei Deutscher Bank ein

Das chinesische Unternehmens- und Finanz-Konglomerat HNA wird zum Großaktionär der Deutschen Bank. Die Chinesen haben die Chance genutzt und sind bei dem wegen der vielen Skandale abgestürzten Aktien-Kurs billig an 3 Prozent der Bank gekommen.
18.02.2017 00:45
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

HNA hat nach eigenen Angaben Aktien im Wert von 755 Millionen Euro an Deutschlands größtem Geldhaus gekauft und hält damit 3,04 Prozent an der Bank, wie der Investor am Freitag mitteilte. Die Chinesen erwägen, noch mehr Geld in die Deutsche Bank zu stecken: "Wir schließen nicht aus, unsere Beteiligung in moderatem Umfang aufzustocken, werden aber auf jeden Fall unter zehn Prozent bleiben", sagte ein HNA-Sprecher. HNA sehe sich als freundlicher Ankeraktionär: "Wir haben vollstes Vertrauen in das Management der Deutschen Bank und werden die künftigen Schritte genau beobachten und als Aktionär gegebenenfalls unterstützen."

HNA ist schon jetzt der drittgrößte Aktionär der Deutschen Bank. Katars Ex-Premier Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani und sein Cousin Hamad Bin Khalifa Al-Thani halten zusammen gut sechs Prozent der Anteile, der US-Vermögensverwalter Blackrock ebenfalls. HNA ist außerhalb Chinas vor allem als Eigentümer von Fluggesellschaften (Hainan Airlines), Flughäfen und Hotels (Hilton) bekannt, besitzt aber auch eine große Bank- und Immobilien-Sparte. Ein Deutsche-Bank-Sprecher sagte: "Wir begrüßen grundsätzlich jeden langfristig orientierten Investor."

Für die Deutsche Bank ist der Einstieg ein Lichtblick. Das Frankfurter Institut hatte seine Aktionäre lange enttäuscht und viel Kritik für ihr Krisenmanagement geerntet. Seit ein Ende der juristischen Altlasten absehbar ist, hat sich der Kurs aber von weniger als 10 Euro auf 18 Euro fast verdoppelt. Die Chinesen setzen auf kräftige Kurssteigerungen: "HNA sieht die Deutsche Bank als sehr attraktives Investment und möchte das Management als Anker-Aktionär dabei unterstützen, dass sich die nach wie vor hervorragende DNA und die starke Marke der Bank auch wieder in Gewinn und Aktienkurs widerspiegeln", sagte der Sprecher.

Rückhalt könnte der Vorstand um John Cryan brauchen, falls er sich doch für eine Kapitalerhöhung entscheiden sollte. Er arbeitet derzeit an einer neuen Strategie für die Bank, die bis zur Hauptversammlung im Mai fertig sein soll, will dabei aber wenn möglich ohne frisches Kapital auskommen.

Gekauft hat HNA die Deutsche-Bank-Aktien über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat. An der Fondsgesellschaft hatten sich die Chinesen erst vor kurzem mit knapp zehn Prozent beteiligt.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...