Die Aktienkurse großer amerikanischer Banken sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftspolitischen Ausrichtung der USA nach der Wahl von Donald Trump und der bestehenden Probleme an den globalen Finanzmärkten erscheint die Entwicklung bemerkenswert. Einige Indizien sprechen dafür, dass die Banken ihre Aktienkurse auf unregulierten Schattenmärkten durch gegenseitigen Handel selbst in die Höhe treiben, berichtet die Finanzmarktplattform Wall Street On Parade.
Wie aus einer Auflistung der Woche des 9. Januar 2017 beispielhaft hervorgeht, hatten die großen Banken über ihre Finanzvehikel auf den unregulierten Schattenmärkten – den sogenannten Dark Pools – 49.487 Handelstransaktionen mit der Aktie von JPMorgan getätigt. Zu den größten Händlern gehörten neben den Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse auch das Dark Pool-Vehikel von JPMorgan (JPM-X) selbst. Dieses handelte in dieser Woche mit 1.1 Millionen eigenen Aktien, schreibt Wall Street On Parade.
Bemerkenswert ist, dass die Banken nicht nur ihre eigenen Aktien abseits der offiziellen Börsen handeln und dass diese Praxis offenbar legal ist, sondern dass sie auch Kaufempfehlungen für die Aktien ihrer Mitbewerber herausgegeben haben.
So hatte am Mittwoch jener Woche im Januar Morgan Stanley seine Kaufempfehlung für Aktien von JPMorgan bekräftigt. Das Dark Pool-Vehikel von Morgan Stanley (MSPL) hatte in der besagten Woche über 400.000 Aktien von JPMorgan gehandelt. Auch die Bank of America hatte ihre Kaufempfehlung für die Titel bekräftigt. Auch sie handelte über ihr Vehikel Merrill Lynch Instinct-X über 290.000 Aktien des Konkurrenten. Auch das Vehikel der Deutschen Bank mit dem Namen Super X hatte in jener Woche mehr als 580.000 Aktien von JPMorgan gehandelt. Das Mutterhaus bekräftigte in jener Woche ebenfalls seine positive Einschätzung zum Kauf von JPMorgan-Aktien.