Finanzen

Nachfrage nach physischem Gold überraschend rückläufig

Der Goldpreis hat sich vom Handel mit physischem Gold abgekoppelt. Obwohl die Verkäufe von Münzen und Barren im vergangenen Jahr angeblich deutlich zurückgingen, stieg der Preis.
20.03.2017 01:06
Lesezeit: 1 min

+++WERBUNG+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Der Goldpreis hat sich auffallend vom physischen Handel mit Münzen und Barren abgekoppelt. Wie ein Angestellter einer Handelsplattform für Edelmetalle aus Singapur berichtet, seien die Verkäufe von physischem Gold und Silber im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, während hingegen die Preise für Gold und Silber zulegen konnten, berichtet der Finanzblog Sovereign Man.

Der Beobachter aus der Branche berichtet, dass die Verkäufe von Münzen und Barren im Jahr 2016 praktisch eingebrochen sind. „US Mint berichtet beispielsweise, dass die Verkäufe von US Eagle-Goldmünzen zwischen Februar 2016 und Februar 2017 um 67 Prozent zurückgegangen sind. Und die Verkäufe von US Eagle-Silbermünzen sind im gleichen Zeitraum um 75 Prozent zurückgegangen. Daten des World Gold Council weisen zudem auf einen substantiellen Rückgang der Nachfrage nach Münzen, Barren und Schmuck hin“, berichtet die Quelle.

Der Goldpreis ist in US-Dollar berechnet jedoch im vergangenen Jahr um etwa 16 Prozent gestiegen. Auch der Silberpreis liegt auf Jahressicht in Dollar mit knapp 10 Prozent im Plus.

Der angebliche Nachfragerückgang erscheint bemerkenswert, weil nicht nur wichtige Zentralbanken wie jene Russlands und Chinas seit Monaten große Mengen physischen Goldes kaufen, sondern auch Banken und zahlreiche Bürger. Anfang des Jahres meldete die Deutsche Börse Rekordstände bei den Nachfrage nach physischem Gold.

Es gibt Stimmen, die davon sprechen, dass Lieferschwierigkeiten eine Rolle beim Nachfragerückgang spielen könnten. Der Analyseblog SRSrocco Report berichtet beispielsweise, dass die hohe Nachfrage nach physischen Edelmetallen das Angebot zunehmend überfordere.

Klar ist, dass der Goldpreis kein verlässlicher Gradmesser für Angebot und Nachfrage auf dem physischen Gold- und Silbermarkt sein kann. „Wenn die Leute vom Goldpreis sprechen, dann sprechen sie in Wahrheit vom Preis für Gold-Handelsverträge an Börsen auf der ganzen Welt, etwa in London, Schanghai und Chicago. Aber die Händler kaufen oder verkaufen kein physisches Gold. Diese Handelsverträge sind nur Finanzinstrumente wie Aktien und Anleihen, die die Händler zum Spekulieren benutzen. Sie kaufen und verkaufen hochgradig gehebelte Wertpapiere. Kein physisches Gold wechselt den Besitzer“, zitiert Sovereign Man die Quelle aus Singapur.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...