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Volkswagen wird trotz des Trends zu Elektroautos auch künftig viel Geld in Verbrennungsmotoren stecken. Um den Spritverbrauch zu senken, sollten bis 2022 rund zehn Milliarden Euro investiert werden, kündigte Vorstandschef Matthias Müller am Freitag auf einem Motorensymposium in Wien an. Dies soll etwa durch verbesserte Brennververfahren und Einspritzsysteme sowie Leichtbau erreicht werden. Die Effizienz der Motoren soll um zehn bis 15 Prozent verbessert werden.
Zugleich sollen die Investitionen in alternative Antriebe erhöht werden. In den kommenden fünf Jahren wolle der Konzern die Ausgaben dafür auf neun Milliarden Euro verdreifachen. In den vergangenen fünf Jahren waren drei Milliarden dafür ausgegeben worden. Volkswagen will bis 2025 mehr als 30 zusätzliche, rein batteriebetriebene Fahrzeuge auf den Markt bringen. "Auch wenn Verbrennungsmotoren noch mindestens 20 Jahre elementar bleiben, steht doch fest: Die Zukunft fährt elektrisch", unterstrich Müller.
Alle großen Autobauer müssen derzeit zweigleisig fahren: Um den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid zu senken, muss der Spritverbrauch der Fahrzeuge weiter gesenkt werden. Gleichzeitig soll die Zahl umweltschonender Elektro- und Hybridautos steigen. Bisher ist deren Anteil an den Neuzulassungen jedoch marginal.
Das Bundesumweltamt hat bei seiner Kritik am Diesel nachgelegt und bestreitet einen Beitrag der Fahrzeuge zum Klimaschutz. Die Neuzulassungen von Benzin- und Diesel-Pkw hätten 2015 im Schnitt den gleichen Ausstoß von 129 Gramm CO2 pro Kilometer aufgewiesen, erklärte die Behörde am Freitag. "Vom Diesel als Klimaretter kann also keine Rede sein. Der Vorteil besteht nur auf dem Papier." Zwar sei der Diesel-Motor tatsächlich etwa 15 Prozent effektiver als ein Benziner. Tatsächlich würden aber vor allem hochmotorisierte und schwere Wagen als Diesel verkauft und machten den Vorteil so wieder zunichte. Während in Deutschland jedes zweite Auto ein Diesel sei, sei es in den Niederlanden nur jedes Dritte. Dennoch sei der CO2-Ausstoß dort insgesamt niedriger.
Diesel stehen vor allem wegen des Ausstoß von Stickoxiden in der Kritik, die zwar nicht nur für den Klimawandel verantwortlich sind, aber gesundheitsgefährdend sind. In dieser Woche hatte das Umweltbundesamt eigene Messungen veröffentlicht, wonach die Diesel noch mehr Stickoxide ausstoßen als schon vermutet. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte dies unter anderem mit dem Hinweis gekontert, die bei der Steuer bevorzugten Diesel trügen aber dank ihrer größeren Effektivität zum Erreichen der Klimaziele bei. Das zieht das Umweltbundesamt nun in Zweifel.