Bei den Demonstrationen in Berlin zum 1. Mai hat es am Montagabend laut AFP gewaltsame Ausschreitungen und mehrere Festnahmen gegeben. Am Rande der sogenannten Revolutionären 1. Mai Demonstration in Berlin-Kreuzberg wurden mehrere Polizeibeamte verletzt, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Zur genauen Zahl der Festnahmen und der Verletzten wollte sie sich zunächst nicht äußern.
Rund 5400 Beamte waren in Berlin im Einsatz, um Ausschreitungen bei den Demos zu verhindern. Der Berliner SPD-Abgeordnete Tom Schreiber wurde nach eigenen Angaben attackiert. "Ich wurde gezielt angegriffen", teilte er über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Mehrere Demonstranten hätten ihn beschimpft, einer von ihnen sei mit einer Flasche auf ihn losgegangen, sagte Schreiber der "Berliner Morgenpost". Er sei nicht verletzt worden. "Das kam aus dem Nichts", sagte Schreiber. Er werde Strafanzeige erstatten. Nach der Attacke habe er sich an Polizisten gewandt, die ihm dann geholfen hätten, die Demonstration zu verlassen.
Gewaltsame Proteste wurden auch aus Hamburg gemeldet. Ein Sprecher der Hamburger Polizei sagte, nachdem die Demonstrationen tagsüber "sehr ruhig" verlaufen seien, hätten sich am späten Abend 200 bis 300 Menschen im Schanzenviertel versammelt. Diese hätten die versammelten Polizisten mit Glasflaschen und Feuerwerkskörpern attackiert. Der Einsatz dauere an, sagte der Polizeisprecher.
Im thüringischen Apolda haben laut AFP am Montag etwa hundert Demonstranten Polizisten angegriffen. Die Randalierer seien mit dem Zug von einer Kundgebung der rechtsextremen Partei Der III. Weg in Halle gekommen, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale der thüringischen Polizei in Erfurt. Sofort nach ihrer Ankunft in Apolda hätten sie sich vermummt, Pyrotechnik gezündet und die Polizeibeamten vor Ort mit Flaschen und Steinen beworfen. Dabei sei ein Beamter leicht verletzt worden.
Alle etwa hundert Teilnehmer seien vorläufig festgenommen worden, sagte der Sprecher. Einige von ihnen hätten dabei "erheblichen Widerstand" geleistet und dadurch auch den Zugverkehr gestört. An dem Polizeieinsatz beteiligten sich den Angaben zufolge Dutzende Beamte, die auch aus Weimar und Gera hinzugezogen wurden.