Deutsche Autohersteller wechseln kontinuierlich in den Öko-Modus. Eine Autofacts-Prognose der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) auf Basis der jüngsten Absatzzahlen zeigt, dass die Autobauer in diesem Jahr EU-weit erstmals mehr als 100.000 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge herstellen werden. Das wäre ein Plus von 54 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Selbst wenn man im Bundeskanzleramt das einstmalige Ziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020 relativiert hat – das E-Auto ist auf dem Vormarsch. Denn zum Beispiel von Smartphones wisse man, dass bestimmte technische Entwicklungen sich ab „einem bestimmten Punkt plötzlich exponentiell“ verbreiteten, wie es heißt.
Ähnlich sieht es beim Absatz Autos mit der alternativen Antriebstechnik der Plug-In- Hybriden aus. Deutsche Hersteller dürften in diesem Jahr etwa 300.000 neue „Hybride“ auf den Markt bringen. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber 2016 von etwa 46 Prozent.
Volkswagen plant, ab dem Jahr 2025 jährlich zwei bis drei Millionen Elektroautos zu bauen. „Die Zukunft des Antriebs ist emissionslos“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche im letzten Jahr. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Matthias Müller, kann er sich sogar vorstellen, dass die elektrische Revolution den Verbrenner in Zukunft vollständig ersetzen könnte.
E-Autos werden zunehmend von Carsharing-Anbietern auf die Straßen gebracht. Inzwischen gibt es in Deutschland flächendeckend rund 6.500 Ladepunkte in knapp 1.000 Städten und Gemeinden. Und möchte man von der Nordsee bis zu den Alpen durchfahren, so ist auch hier der Durchbruch absehbar. Ende Januar 2017 wurde in Augsburg die 100. Ladestation an der Autobahn in Betrieb genommen. Das komplette Netz von vorerst 400 Stationen wird Ende 2017 stehen.
Die Bundesregierung wie auch der Bundesrat haben nun den Weg frei gemacht für das leichtere Aufladen von rein elektrisch angetriebenen Autos. Am 12. Mai stimmte der Bundesrat einer Änderung der Ladesäulenverordnung zu, die zuvor die Bundesregierung auf den Weg gebracht hatte. Demnach ist anders als bisher für das punktuelle Laden kein Vertrag mehr erforderlich. Bislang war ein Vertrag Voraussetzung. Der Wegfall des Vertragserfordernisses ermöglicht eine einfache, bundesweit einheitlich geltende Authentifizierung an allen öffentlich zugänglichen Ladepunkten. Hiermit wird eine ungehinderte kommunen- und länderübergreifende Nutzung von Elektrofahrzeugen gefördert. Die Verordnung setzt zugleich eine europäische Vorgabe um.