Finanzen

EU verhängt neue Sanktionen gegen Russland

Die EU hat heute neue Sanktionen gegen Russland wegen der unerlaubten Lieferung von Siemens-Turbinen auf die Krim eingeleitet.
04.08.2017 14:46
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Union hat weitere Sanktionen gegen Russland verhängt, berichtet Reuters. Damit reagiere die EU auf die Lieferung von Siemens-Turbinen auf die von Russland angegliederte Halbinsel Krim, sagten Diplomaten. Sie zielen auf drei russische Unternehmen und drei russische Staatsbürger, wie die EU am Freitag in Brüssel bekannt gab. Das Vermögen der Betroffenen werde eingefroren, sie würden zudem mit einem Einreiseverbot in die EU belegt.

Deutschland hatte im Juli vorgeschlagen, die Liste um vier weitere Russen und drei Firmen zu ergänzen, darunter auch das Unternehmen, das die Turbinen auf die Halbinsel ausgeliefert hatte. Die Gasturbinen waren von Siemens an Russland verkauft worden und nach Angaben des Unternehmens entgegen der vertraglichen Vereinbarung auf die Krim weitergeleitet worden. Weil Russland wegen der Krim bereits EU-Sanktionen unterliegt, dürfen europäische Unternehmen dort keine Geschäfte machen.

Ein Sprecher von Siemens sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Siemens hält sich immer und überall an sämtliche Exportkontrollvorschriften (Anm. d. Red. Sanktionen).“ Der Sprecher fügte hinzu, dass Siemens zu keinem Zeitpunkt Turbinen auf die Halbinsel Krim geliefert habe. Ein russischer Vertragspartner (Anm. d. Red. TPE) habe die Turbinen an die Krim weitergeleitet, was einen Vertragsbruch darstelle.

Die neuen Strafmaßnahmen dürften die sich drehende Sanktions-Spirale zwischen den USA, Europa und Russland verschärfen, da die russische Regierung auf die neuen Vorstöße reagieren dürfte. Weder russische noch deutsche Unternehmen dürften von der Eskalation langfristig davon profitieren.

Die jüngst verabschiedeten schärferen US-Sanktionen gegen Russland stoßen in der EU hingegen auf heftige Kritik. Leidtragende der Strafmaßnahmen könnten nach EU-Einschätzung auch europäische Energie-Unternehmen sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...