Technologie

Neue Technologien verändern Bauweise von Häusern

Mit neuen Technologien könnte der Bau eines Hauses grundlegend verändert werden.
14.08.2017 21:44
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit dem Konzept der Grünen Energie unterzieht sich derzeit auch die Architektur einem Wandel – sowohl in der Bauweise, als auch im Aussehen, wie schon der Mailänder Architekt Stefan Boeri mit seinen Bauprojekten der „Vertical Forests“ beweisen konnte. Architekt Nicoló Bini griff dafür auf eine Bauweise zurück, die bereits sein Vater ins Leben gerufen hatte. Die blasenartigen Häuser, sogenannte Binishells, besitzen dabei nicht nur eine bessere Statik als andere Gebäude, sondern können auch „grün“ unterhalten werden. Die Häuser sollen nur einen Bruchteil herkömmlicher Immobilien kosten.

Bini nutzt für seine Öko-Häuser ein innovatives Mittel: Druck. Mittels dieses pneumatischen Drucks wird die Hülle ausgeformt, mit Stahl verstärkt und schließlich mit Beton vollendet. Der Prozess ist nicht unbekannt. Bereits 1964 revolutionierte Nicolós Vater Dante Bini den Hausbau mit dieser Methode. Laut der Website Inhabitat gibt es tausende derartige Bauten. Über die Jahre geriet die Methode jedoch in Vergessenheit.

Im Zuge der Energiewende findet die eigentliche Idee jedoch wieder Zuspruch. Ursprünglich waren die Häuser für Resorts gedacht. Doch die Anwendungsmöglichkeiten für grüne Immobilien sind vielfältig. Offen bleibt jedoch die Frage der Effektivität. In Zeiten, in denen besonders in Ballungsgebieten der Wohnraum knapp ist, scheint eine Bauweise wenig sinnvoll, die sich nicht in die Höhe, sondern die Breite ausdehnt.

Bini selbst sieht seine Idee nicht als Kopie, sondern versucht „den Entwurf zu überdenken und Gebäude so sicherer, grüner und erschwinglicher zu machen“.

„Kostengünstig“ scheint das Stichwort der Moderne zu sein. Ein russisches Start-up hat deshalb eine Methode entwickelt, Häuser billig zu bauen – oder besser gesagt zu drucken. Denn das Konzept entstammt einem 3D-Drucker, berichtet das Innovationsportal Trends der Zukunft.

Das Unternehmen ApisCor hat ein besonderes Beton-Gemisch entwickelt, das den Druck erlaubt – und zwar in nur 24 Stunden. Das Erstaunliche ist jedoch der Preis: Mit nur 250 Euro pro Quadratmeter kostet das Projekt nur ein Zehntel des derzeit veranschlagten Quadratmeterpreises in Deutschland. Alles in allem belaufen sich die Kosten des gedruckten Hauses mit 38 Quadratmetern insgesamt auf 9500 Euro inklusive Ausstattung, so ApisCor. Unmöglich? Möglich, denn seit Ende Februar 2017 steht ein Modellhaus in Russland, an dem sogar eine deutsche Firma mitgearbeitet hat.

Eine dauerhafte Wohngelegenheit sei das günstige Haus nicht, könne aber bei Bedarf schnell errichtet werden, so der Gründer des Start-ups mit Blick auf die globale Migration. Doch auch für eine Kolonialisierung auf dem Mars sei man bereit. Elon Musk wird diese ambitionierte Einstellung gewiss freuen, von dem sich Gründer Nikita Chen-yun-tai inspiriert fühlt: „Mich erfüllt der Gedanke mit Mut, dass ein einzelner Mann in der Lage ist, soviel zu schaffen!“

Der einzige Nachteil ist die durch die Drehbewegung des Druckers bedingte runde Bauform. Das entsprechende Mobiliar zu finden, könnte eine Chance für eine ganz neue Möbelbranche sein. Zumindest einen wird es freuen: Samsungs recht umsatzschwacher Curved TV passt perfekt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...