Politik

Ukraine gibt Staatsbetriebe zur Privatisierung frei

Mehrere Staatsbetriebe der Ukraine sollen privatisiert werden. Insbesondere der Energiesektor ist davon betroffen.
21.08.2017 00:52
Lesezeit: 1 min

Der Staatseigentums-Fonds der Ukraine hat einen Bericht veröffentlicht, worin mehrere Staatsbetriebe zur Privatisierung freigegeben wurden. Dies umfasst den Zeitraum 2016 und 2017. Unterstützung bei der Verfassung des Berichts erhielt der Staatseigentums-Fonds von der US-Organisation USAID und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Dazu gehören der Düngemittelhersteller im Hafen von Odessa, Odessa Portside Plant (OPP), die Stromversorger Cherkasyoblenergo, Mykolaevoblenergo, Ternopiloblenergo, Khmelnitskoblenergo, Odesaoblenergo, Kyivenergo, Dniprooblenergo, Donetskoblenergo, Kharkivoblenergo und Sumyoblenergo.

Kharkivoblenergo soll zu 65 Prozent privatisiert werden. Die Firma versorgt 1,5 Millionen Haushalte mit Strom und verfügt über eine Stromleitung von insgesamt 48.267 Kilometer. Kharkivoblenergo ist der zweitgrößte Stromversorger des Landes und beliefert die Stadt Kharkiw komplett mit Strom.

Die Stromhersteller Centrenergo, Dniproenergo, Donbasenergo und Zakhidenergo sollen ebenfalls privatisiert werden. Hinzu kommen Privatisierungen von drei KWK-Zentralen in Odessa, Dniprovska und Mykolaev, des Wasserkraftwerks in Pervomaysk und des Gasversorgers Korostishevgaz, wobei Korostishevgaz nur zu 23 Prozent privatisiert werden soll.

Das Präsidenten-Hotel „Kyivsky“ in Kiew soll ebenfalls dem freien Wettbewerb überlassen werden. Das Hotel hat jährliche Einnahmen von durchschnittlich 1,3 Millionen Dollar.

Ein weiterer Bereich, der betroffen ist, ist der Landwirtschaftssektor. Es sollen insgesamt 61 landwirtschaftliche Firmen und Anstalten der Privatisierung übergeben werden.

Im Bergbausektor werden 30, im gesamten Energiesektor 24, im Verarbeitenden Gewerbe drei, im Öl- und Gassektor eine, im Transportwesen 22, im Telekombereich zwei, im Gesundheits- und Hotelwesen acht, im Bausektor zehn, im Chemie-Sektor 17, im Immobiliensektor eine, im Finanzsektor fünf, im Bereich des Maschinenbaus 49, im wissenschaftlichen Sektor 32, in der Abfallwirtschaft eine, im Dienstleistungssektor zwei, im Metallurgiesektor eine, in der Zertifizierungs-Branche sechs, in der Fischereiwirtschaft 15 und im Handel sechs Firmen zu unterschiedlichen prozentualen Anteilen privatisiert werden.

Die staatlichen Firmen in den Bereichen der Energie, des Transportwesens, der Telekommunikation und des Landwirtschaft sollen demnach nahezu komplett privatisiert werden.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist seit einiger Zeit unter Druck der US-Neocons geraten. Ihm wird vorgeworfen, zu wenig gegen die Korruption im Land unternommen zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
02.06.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Politik
Politik Ukraine: Drohnenoffensive gegen Putins Luftwaffe – bringt der Verlust strategischer Bomber Russland zu Zugeständnissen?
02.06.2025

Mitten in den Vorbereitungen für neue Friedensverhandlungen in Istanbul verpasst die Ukraine dem Kreml einen historischen Schlag: Mit...

DWN
Technologie
Technologie „KI wird Menschen nicht ersetzen – aber Menschen, die sie nutzen, werden jene verdrängen, die es nicht tun.“
02.06.2025

Was kommt nach dem digitalen Wandel? Die dänische Futuristin Anne Lise Kjaer über multipolare Macht, echte Nachhaltigkeit und warum die...