Daimler-Chef Dieter Zetsche plant nach einem Medienbericht den Umbau des Konzerns in eine Holding mit drei Teilgesellschaften spätestens bis 2019, berichtet Reuters. Zetsche und Finanzchef Bodo Uebber hätten eine entsprechende Grundsatzentscheidung getroffen, berichtete das Manager Magazin.
Vorgesehen sei eine Dreiteilung in das Pkw- und Transportergeschäft Mercedes-Benz, Lkw und Busse sowie Finanzdienstleistungen. Ein Daimler-Sprecher erklärte, der Dax-Konzern prüfe kontinuierlich, wie er im sich ändernden Wettbewerb und Marktumfeld ideal positioniere. Daimler will sich demnach in der aktuell ertragsstarken Phase überlegen, wie das Unternehmen am besten künftigen Herausforderungen begegnet. Die größte Herausforderung für Daimler – wie auch für die anderen deutschen Autobauer – ist derzeit, die enormen Investitionen in die Trends Elektromobilität, autonomes Fahren und Mobilitätsdienstleistungen zu stemmen.
Uebber hatte bereits im Juli angekündigt, zu prüfen, ob und wie die bisher fünf Divisionen (Pkw, Vans, Busse, Trucks, Financial Services) des Konzerns in rechtlich selbstständige Einheiten umgewandelt werden können. „Wir glauben, dass wir mit geänderten Strukturen den Konzern kundenagiler und fokussierter in den Märkten aufstellen können und damit Wachstumschancen heben“, sagte der Finanzchef. Es sei nicht geplant, sich von einzelnen Geschäftsbereichen zu trennen. Die Analyse habe aber erst begonnen. Spekulationen, damit laufe es auf einen Börsengang der zweitgrößten Sparte Daimler Trucks hinaus, wollte Uebber nicht kommentieren.
Das Manager Magazin berichtete zudem, Teilbörsengänge seien möglich, eine komplette Aufspaltung des Unternehmens aber nicht geplant. Neben Zetsche gelte Uebber als Kandidat für den Posten des Holding-Chefs, abhängig davon, wie schnell das Vorhaben umgesetzt werde. Zetsches Vertrag läuft noch bis Ende 2019. Bisher galt der jetzige Forschungschef Ola Källenius als aussichtsreichster Kandidat, auf den langjährigen Daimler-Chef zu folgen.