Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet. Die Bombe sei schlagkräftiger als frühere Versuche und ein wichtiger Schritt für das Atomwaffenprogramm des Landes, hieß es im Staatsfernsehen am Sonntag. Radioaktivität sei bei dem von Staatsführer Kim Jong-Un angeordneten Test nicht ausgetreten.
Zuvor war in Nordkorea ein Erdbeben festgestellt worden, das auf den sechsten Atomtest des abgeschotteten Landes hinwies.
Südkorea und China haben den angeblichen nordkoreanischen Atomtest scharf kritisiert. China rief das Nachbarland auf, die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu respektieren. Die Aktionen seien falsch, teilte das Außenministerium am Sonntag mit. Sie würden die Krise verschärfen und seien nicht im Interesse des Landes. China appellierte an Nordkorea, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Südkorea forderte scharfe Reaktionen auf den neuen Test. Das könnten auch weitere Sanktionen des UN-Sicherheitsrats sein, die das Land komplett abschotten. Südkorea habe mit den USA zudem über die Entsendung von strategischem US-Militärgerät nach Südkorea gesprochen, sagte der Sicherheitsberater des Landes.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich zuletzt verschärft. Erst am Dienstag schoss Nordkorea eine Mittelstreckenrakete ab, die über Japan flog und nördlich der Region Hokkaido im Pazifik landete. Kurz vor dem neuen Atomtest hatte er am Samstag mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe telefoniert und nach Angaben des Präsidialamtes über gemeinsame Reaktionen mit Südkorea auf die nordkoreanischen Bedrohungen beraten.