Die US-Notenbank Fed wird am Mittwoch wohl den Startschuss für den Abbau der seit der Finanzkrise extrem aufgeblähten Bilanz geben. Experten erwarten, dass die Währungshüter nach der Zinssitzung Details dazu nennen werden. Die Notenbank will ihren Bestand an Staatsanleihen allmählich senken. Auslaufende Papiere sollen – anders als bisher – in mehreren Stufen nicht mehr ersetzt werden. So soll das in den Jahren nach der Finanzkrise zur Stützung der Wirtschaft auf 4,5 Billionen Dollar angewachsene Portfolio nach und nach abgeschmolzen werden.
Zudem warten Beobachter gespannt darauf, ob noch eine Zinserhöhung für 2017 signalisiert wird. Die Fed hatte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld zuletzt im Juni angehoben – auf die bis heute gültige Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Notenbank-Chefin Janet Yellen hat am Abend zudem die Gelegenheit, vor der Presse den weiteren Kurs abzustecken.
Die Preise steigen in den USA nicht so schnell wie von der Fed erhofft, was aus Sicht mancher Experten gegen eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr spricht. Zuletzt hatten allerdings anziehende Benzinkosten für etwas mehr Preisauftrieb gesorgt. Die Fed will die Geldpolitik weniger locker ausrichten, da in den USA die Konjunkturerholung Fuß gefasst hat. Die dortige Wirtschaft läuft auf Hochtouren. Zwischen April und Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt mit einer Jahresrate von 3,0 Prozent – das stärkste Plus seit mehr als zwei Jahren.
Die US-Börsen haben am Dienstag leichte Gewinne verzeichnet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 0,18 Prozent auf 22.371 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,11 Prozent auf 2506 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,1 Prozent auf 6461 Stellen zu.