Politik

Zentralbank warnt vor neuer Banken-Krise in Griechenland

Die griechische Zentralbank meldet eine bemerkenswert hohe Zahl an faulen Krediten.
10.11.2017 13:35
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Griechenlands Zentralbank drängt die Banken zu einem Abbau des Bergs an faulen Krediten. Die jüngsten Daten deuteten zwar darauf hin, dass der Bestand an diesen Risikodarlehen bei den Banken geschrumpft sei, vor allem durch Abschreibungen, sagte Notenbankchef Yannis Stournaras am Freitag laut Reuters, die Institute müssten aber alle Instrumente nutzen, um sich weiter davon zu trennen. Dabei sprach er insbesondere den Verkauf der Darlehen an. Nach Jahren der Rezession kommen die griechischen Banken inzwischen auf 103 Milliarden Euro an faulen Krediten – das entspricht fast 60 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die EZB fordert einen Abbau dieser Bestände um 38 Milliarden Euro bis Ende 2019.

Der griechischen Wirtschaft mache zudem die hohe Verschuldung und die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit zu schaffen. In dem Land ist jeder Fünfte ohne Job. Die Staatsverschuldung liegt bei fast 180 Prozent der Wirtschaftsleistung und damit drei mal so hoch, wie es die EU-Regeln vorsehen.

Viele Griechen können wegen der schweren Lasten ihre Steuern nicht mehr bezahlen, wodurch auch alle versprochenen Entlastungen im Haushalt in den Sternen stehen.

Die Gläubiger des Landes haben signalisiert, dass sie zum Auslaufen des inzwischen schon dritten Kreditpakets mit einem Volumen von 86 Milliarden Euro im Sommer 2018 über Schuldenerleichterungen nachdenken wollen, falls dies nötig sei. Tatsächlich sind sich vom IWF abwärts alle Ökonomen einig, dass Griechenland einen Schuldenschnitt braucht. Bisher hat die Bundesregierung dies abgelehnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte vor der Wahl keine schlechten Nachrichten, da Merkel den deutschen Zahlern seit Jahren erklärt hatte, dass sich Griechenland "auf einem guten Weg" befinde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftliche Eskalation durch Trump-Zölle: Kommt jetzt die Wende für Europa?
22.04.2025

Zwei der einflussreichsten Ökonomen der Welt – Lawrence Summers und Olivier Blanchard – schlagen Alarm: Donald Trumps aggressiver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft: IWF warnt vor Folgen von Trumps Zollpolitik
22.04.2025

Trumps neue Zolloffensive sendet Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Der IWF sieht die globale Konjunktur in der Krise und senkt seine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Preis der Führungsdiplomatie: Zwischen Beziehung und Ergebnis
22.04.2025

Harmonie und Klarheit: Warum effektive Führung mehr verlangt als nur gutes Zuhören – und wie man den Spagat meistert.

DWN
Panorama
Panorama Wie lange können wir noch mit Bargeld zahlen?
22.04.2025

Trotz digitaler Bezahlmöglichkeiten will eine klare Mehrheit der Deutschen am Bargeld festhalten. Die Bundesbank teilt diese Haltung –...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...