Finanzen

Wegen Polarkälte: USA importieren Flüssiggas aus Russland

Lesezeit: 1 min
11.01.2018 01:22
Die USA müssen offenbar wegen der Rekoid-Kälte Flüssiggas aus Russland importieren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach einem Bericht von Bloomberg wird der Tanker „Gaselys”, der dem französischen Energiekonzern Engie gehört, die US-amerikanische Stadt Boston aufgrund der polaren Kälte im Land am 22. Januar mit Flüssiggas (LNG) beliefern. Bei der LNG-Lieferung soll es sich um russisches LNG von der Halbinsel Jamal handeln, das von der russischen Firma Novatek produziert wird. Novatek steht auf der Sanktionsliste der USA. „Auf dem nordöstlichen Gasmarkt ist Gas von überall profitabel, da sich dort die höchsten Preise der Welt befinden”, zitiert das Blatt Trevor Sikorski, Leiter für Erdgas, Kohle und Kohlenstoff bei Energy Aspects Ltd. in London.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass das ein russischer Tanker in der britischen Stadt Kent angelegt hatte. Er sollt LNG gelagert haben, bevor es nach Boston verfrachtet wurde. Zuvor hatten die Briten Spekulationen zurückgewiesen, dass das Ergas für das ebenfalls von einer Kältewelle betroffene Großbritannien bestimmt gewesen sei. 

S & P Global Platts und Thomson Reuters berichten, dass auch bald der russische Tanker „Christophe de Margerie” die USA direkt mit LNG von der Halbinsel Jamal beliefern könnte. Der Tanker soll zuvor am 28. Dezember eine LNG-Ladung von der Halbinsel aus an der Erdgasraffinerie Isle of Grain von National Grid Plc in Kent abgeliefert haben. Dabei soll es sich um die Lieferung handeln, die sich aktuell auf dem Tanker „Gaselys” in Richtung Boston befindet.

„Angesichts der außergewöhnlich kalten Temperaturen und der daraus resultierenden hohen Gasnachfrage im Nordosten der USA kaufte Engie diese Ladung, um unsere anderen kontrahierten Lieferungen aus Trinidad zu ergänzen. Diese Transaktion entspricht allen US-Handelsgesetzen”, zitiert der englischsprachige Dienst von Reuters die Engie-Sprecherin Carol Churchill.

Bisher haben drei Schiffe LNG-Ladungen von der Halbinsel Jamal abgeholt:

  •         Christophe de Margerie am 8. und 9. Dezember
  •         Boris Vilkitsky am 9. und 22. Dezember
  •         Fedor Litke am 29. Dezember

Der Tanker „Boris Vilkitsky” gab seine Fracht am 22. Dezember in Rotterdam ab.

Der Tanker „Fedor Litke” fährt derzeit zum LNG-Terminal von Montoir in Frankreich.

Am Yamal-LNG-Projekt sind Novatek und der französische Energie-Riese Total Partner. Das Projekt hat eine jährliche Produktion von 16,5 Millionen Tonnen LNG. Laut Les Echos solle dieses Projekt 27 Milliarden Dollar gekostet haben. Total verfügt zudem über 18,9 Prozent der Anteile an Novatek.

Die weltweit  größten LNG-Lieferanten sind nach Angaben von Prnewswire.com Anadarko, Chevron, Cheniere, Dominion Energy, Freeport Liquefaction LLC, NextDecade, Sempra Energy, Steward Energy, ExxonMobil (USA), BG Group (Großbritannien), Kitsault Energy, Steelhead Energy, Veresen, Woodfibre LNG (Kanada), Novatek, Gazprom, Rosneft (Russland), Petronas (Malaysia), NIOC (Iran), Woodseide Petroleum (Australien).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...