Syrien hat der Türkei mit dem Abschuss von Flugzeugen im Nordwesten des Landes gedroht. Sollte die türkische Regierung einen Kampfeinsatz im Raum Afrin anordnen, werde dies als Aggression gewertet, sagte der stellvertretende Außenminister Faisal Mekdad am Donnerstag nach Berichten staatlicher Medien laut Reuters. Die syrische Luftabwehr sei zu alter Stärke zurückgekehrt und könne türkische "Flugziele" zerstören. Syrien lehne jegliche Präsenz türkischer Truppen auf seinem Territorium ab. Mit Militäreinsätzen stelle sich die Türkei mit "Terrorgruppen" auf eine Stufe.
Die Drohung dürfte von der Türkei ernstgenommen werden, weil die russische Luftwaffe die Lufthoheit über Syrien hat. Russland hatte die Türkei ebenfalls vor Alleingängen gewarnt.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte angekündigt, sein Land werde in Afrin sowie im 100 Kilometer östlich gelegenen Manbidsch eingreifen, um gegen die kurdische Miliz YPG vorzugehen. Die türkische Armee ist bereits in der Nähe von Afrin im Einsatz. Das Gebiet südlich davon wird von al-Kaida beherrscht. Die Türkei verfolgt das Erstarken kurdischer Milizen in Syrien schon lange mit Argwohn. Die Regierung in Ankara betrachtet die YPG als Schwesterorganisation der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei seit Jahrzehnten für mehr Autonomie der Kurden kämpft. In dem Konflikt sind Zehntausende Menschen getötet worden.