Finanzen

Apple: Erstmals sinkender Absatz bei iPhones

Lesezeit: 2 min
02.02.2018 17:23
Apple vermeldete für das letzte Quartal 2017 erstmals einen Rückgang beim Absatz von iPhones.

Der iPhone-Absatz bei Apple ging im vierten Quartal 2017 im Jahresvergleich um eine Million Geräte auf 77,3 Millionen zurück. Trotzdem konnte das Unternehmen den Quartalsumsatz um 12,7 Prozent auf 88,3 Milliarden Dollar steigern, wie der Konzern nach US-Börsenschluss mitteilte. Den bisherigen Bestwert hatte Apple vor einem Jahr mit 78,35 Milliarden Dollar erreicht.

Die Prognose für das laufende Vierteljahr verfehlte zugleich die Erwartungen der Analysten. Das könnte darauf hinweisen, dass sich das iPhone X nach einem ersten Schub schlechter verkauft als gedacht. Zuletzt hatte es mehrfach Berichte von Medien und Analysten gegeben, wonach Apple angesichts inzwischen abgeschwächter Nachfrage die Produktion des iPhone X deutlich zurückfahren wolle. Auch die Produktionszahlen für das iPhone 8 sollen gekürzt worden sein.

Finanzchef Luca Maestri versuchte, diesem Eindruck entgegenzuwirken. Der iPhone-Umsatz werde im laufenden Quartal im zweistelligen Prozentbereich wachsen, behauptete er. Und die Verkäufe des Geräts an Verbraucher würden noch schneller als im Weichnachtsgeschäft zulegen. Zugleich werde der durchschnittliche Verkaufspreis aber auch schnell abfallen als nach dem Weihnachtsquartal sonst üblich.

Besonderes Augenmerk legen Anleger traditionell bei Apple auf den Ausblick. Im zweiten Geschäftsquartal rechnet der US-Konzern mit Erlösen zwischen 60 und 62 Milliarden Dollar, was unter den Erwartungen lag. Analysten hatten eher mit 65 Milliarden gerechnet.

Jüngst hatten bereits Analysten ihre Umsatzerwartungen für das laufende zweite Geschäftsquartal nach unten geschraubt. Bedenken, die Geschäfte mit Applekönnten sich verschlechtern, setzten daraufhin die Aktien von Apple-Zulieferern wie Infineon, STMicroelectronics und Dialog Semiconductor unter Druck. Zudem verzeichnete Smartphone-Marktführer Samsung Electronics im Weihnachtsquartal einen Gewinnrückgang von drei Prozent in der Handy-Sparte.

Um die Abhängigkeit vom iPhone, das rund 70 Prozent der Apple-Umsätze erzielt, zu reduzieren, baut der Konzern seine Dienstleistungen rund um den App- und iTunes-Store sowie den Musik-Streaming-Dienst Apple Music und das Cloud-Angebot aus.

Maestri stellte in Aussicht, dass Apple die bisherigen Auslandsreserven nach der Überweisung in die USA großzügig an Anteilseigner ausschütten werde. Details dazu soll es bei der Vorstellung der nächsten Quartalszahlen geben. Zugleich könnte Apple einen Teil des Geldes auch in Zukäufe stecken. Im Jahr 2017 habe der Konzern 19 Firmen gekauft und schaue sich grundsätzlich Übernahmekandidaten aller Größen an.

Apple saß zuletzt auf einem frei verfügbaren Kapital von 285 Milliarden Dollar. Davon lagerten 269 Milliarden außerhalb der USA. Nach der US-Steuerreform kann der Konzern das Geld mit deutlich niedrigeren Abgaben als bisher ins Heimatland bringen. Die Steuerquote werde im laufenden Quartal von 26 auf 15 Prozent fallen. Auch für den Rest des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres werde sie wohl auf dem niedrigeren Niveau liegen.

Apple nannte weiterhin keine Absatzzahlen für seine Computer-Uhr „Apple Watch“. Der Absatz der Mac-Computer ging im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 5,1 Millionen Geräte zurück.

Von den iPad-Tablets wurde Apple mit knapp 13,2 Millionen Geräten nur ein Prozent mehr los. Da aber offensichtlich das teurere iPad Pro populärer wurde, legte der Umsatz um sechs Prozent zu.

Im Service-Geschäft mit dem Streaming-Dienst Apple Music oder dem Online-Speicher iCloud steigerte Apple den Umsatz um 18 Prozent auf rund 8,5 Milliarden Dollar. Der Konzern hat nun 240 Millionen Kunden für seiner verschiedenen Service-Angebote – 30 Millionen mehr als vor drei Monaten. Insgesamt seien aktuell 1,3 Milliarden Apple-Geräte im Einsatz.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...