Finanzen

Italien: Defizit steigt wegen Banken-Rettung

Die italienische Regierung hat das Haushaltsdefizit für das vergangene Jahr nach oben korrigiert.
04.04.2018 17:01
Lesezeit: 1 min

Das Defizit im italienischen Staatshaushalt ist im vergangenen Jahr wegen der Rettung zweier Banken höher ausgefallen als bislang angenommen. Es lag bei 2,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), wie das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Die Behörde revidierte damit Angaben vom März, die 1,9 Prozent ergaben. Dennoch bleibt der Wert aber dennoch sowohl unter dem des Jahres 2016 von 2,5 Prozent als auch unter der zulässigen EU-Obergrenze von drei Prozent.

Notwendig wurde die Korrektur durch die Stabilisierung zweier Banken in der Region Venetien mit Steuergeld. Dem europäischen Statistikamt zufolge erhöhte sich das Defizit dadurch um 4,7 Milliarden Euro. Auch die Stützung der toskanischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena mit Milliardengeldern entgegen der geltenden Regeln der EU spiegelt sich in den neuen Zahlen nun vollständig wider.

Die scheidende Regierung von Ministerpräsident Paolo Gentiloni strebt für das laufende Jahr eine Neuverschuldung von 1,6 Prozent an. Die bei der Parlamentswahl im März gestärkte Fünf-Sterne-Bewegung und die rechte Lega haben Steuersenkungen und höhere Sozialausgaben versprochen, was das Defizit hochtreiben würde.

Italien gehört zu den am höchsten verschuldeten Industriestaaten. Der Schuldenberg entsprach 2017 rund 131,8 Prozent der Wirtschaftsleistung. Zum Vergleich: Die deutsche Schuldenquote ist mit 64,1 Prozent nicht einmal halb so hoch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...