Die Mittel der Europäischen Zentralbank (EZB) erreichen laut EZB langsam die Unternehmen und Haushalte der Eurozone. Im März reichten Geldhäuser an Firmen 3,3 Prozent mehr Darlehen aus als ein Jahr zuvor, teilte die Europäische Zentralbank am Montag mit. An Privathaushalte wurden 3,0 Prozent mehr Kredite vergeben.
Im Februar war die Kreditvergabe an Unternehmen um 3,2 Prozent gestiegen, im Januar um 3,4 Prozent. Volkswirte äußerten sich zur jüngsten Entwicklung positiv. „Der Kreditmarkt stellt sich damit der Kette enttäuschender Konjunktursignale seit Jahresbeginn entgegen“, sagte Chefvolkswirt Jörg Zeuner von der staatlichen Förderbank KfW, laut Reuters. „Das ist eine gute Nachricht.“
Zuletzt waren eine Reihe von Wirtschaftsindikatoren für den Euro-Raum schwächer ausgefallen. Das hatte Prognosen genährt, der Aufschwung haben seinen Zenit womöglich schon überschritten.
Die EZB sorgt schon seit längerem mit ihrer ultraexpansiven Geldpolitik für günstige Finanzierungsbedingungen. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem erwirbt die EZB seit mehr als drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um Banken dazu zu bewegen, mehr Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. Die Käufe sind inzwischen auf 2,55 Billionen Euro angelegt und sollen noch bis mindestens Ende September laufen.
An den Börsen wird damit gerechnet, dass die Wertpapier-Käufe angesichts einer rund laufenden Konjunktur zum Jahresende eingestellt werden. Investoren erwarten die erste Zinserhöhung seit 2011 aber frühestens im zweiten Quartal 2019. Dies kann sich jedoch schnell ändern, falls es zu einer wirtschaftlichen Eintrübung im laufenden Jahr kommen sollte.
Die von den Euro-Wächtern stark beachtete Geldmenge M3 nahm im März um 3,7 Prozent zu. Ökonomen hatten 4,1 Prozent erwartet. Zur Geldmenge M3 gehören neben Bargeld und Einlagen auf Girokonten auch Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen. Volkswirten zufolge ist M3 mittel- bis langfristig eng mit der Inflationsentwicklung verknüpft.
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