VW kauft für 100 Millionen Dollar Anteile am kalifornischen Feststoffbatterie-Unternehmen QuantumScape. Das meldet der Online-Dienst „Mining.com“. VW ist damit größter Anteilseigner an dem Start-up, das aus einem Forschungsprojekt an der Elite-Universität Stanford hervorging. Der Autobauer erhofft sich von seinem Engagement bei den Amerikanern – die über rund 200 Patente verfügen - einen Vorsprung im Bereich E-Mobilität gegenüber anderen Autobauern, die ebenfalls in die Feststoffzellen-Forschung investieren.
Die Autobranche setzt in die neue Technologie große Hoffnungen. Feststoff-Batterien haben gegenüber den derzeit üblichen Lithium-Ionen-Batterien eine ganze Reihe von Vorteilen: Sie bieten mehr Sicherheit, verfügen über eine höhere Energie-Dichte, sind schneller aufladbar und benötigen weniger Platz. Vor allem aber ermöglichen sie größere Reichweiten: Ein derzeitiger E-Golf kann etwa 300 Kilometer weit fahren, bevor seine Batterie aufgeladen werden muss – mit einer Feststoff-Batterie würde seine Reichweite laut VW mit etwa 750 Kilometern mehr als das zweieinhalbfache betragen.
Die Wolfsburger haben das Ziel ausgegeben, die Entwicklung der neuen Technologie so voranzutreiben, dass sie ab 2025 in die Serienfertigung gehen kann. Laut eines VW-Sprechers sei dieses Ziel realistisch, allerdings auch mit einem Fragezeichen behaftet: „Ob es funktioniert, wird man in den nächsten drei bis vier Jahren feststellen.“ Es steht auch noch nicht fest, ob VW Produktion selbst übernehmen oder sie einem Zulieferer überlassen würde.
Der Markt für Lithium-Batterien wird derzeit von Firmen aus Südkorea, Japan und vor allem China dominiert. Auch wenn es Bestrebungen in Europa gibt, dieser Dominanz entgegenzutreten, ist es fraglich, ob der Vorsprung der Asiaten noch aufzuholen ist. Die Investition in Feststoff-Batterien macht für VW insofern also Sinn – zumal die Chinesen mit der neuen Technologie nur wenig Erfahrung besitzen.
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