Politik

Handelskrieg: China verbietet US-Hersteller Verkauf von Chips

Lesezeit: 1 min
04.07.2018 12:19
Ein chinesisches Gericht hat die Chip-Verkäufe von des US-Herstellers Micron verboten.

Mehr zum Thema:  
China > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  
USA  

Inmitten des eskalierenden Handelsstreits mit den USA hat ein chinesisches Gericht dem amerikanischen Halbleiterhersteller Micron offenbar den Verkauf von 26 Chip-Produkten in der Volksrepublik untersagt. Grund für die einstweilige Verfügung sei eine Patentrechtsverletzung, wie das konkurrierende taiwanische Unternehmen United Microelectronics (UMC) und dessen chinesischer Partner mitteilten. Micron wollte sich dazu zunächst nicht äußern, sondern erst die Unterlagen des chinesischen Gerichts überprüfen.

Die beiden Chiphersteller streiten seit längerem. Im Dezember reichte Micron im US-Bundesstaat Kalifornien eine Zivilklage ein, in der UMC und dessen chinesischem Partner Fujian Jinhua Integrated Circuit die Verletzung geistigen Eigentums vorgeworfen wird. UMC konterte mit einer Klage in China.

Micron-Aktien gaben am Dienstag in einem schwachen Umfeld mehr als fünf Prozent nach. Der US-Konzern erwirtschaftet rund die Hälfte der Umsätze in der Volksrepublik. Dagegen legten UMC-Aktien zu. Auch UMC will das China-Geschäft ausbauen und die dortigen Aktivitäten an die Börse in Shanghai zu bringen.

Im sich zuspitzenden Handelskonflikt bremsen die USA und China immer wieder Unternehmen aus dem jeweils anderen Land aus. So will die US-Regierung dem weltgrößten Telekommunikationsanbieter China Mobile den Zugang zum US-Markt verwehren. US-Strafmaßnahmen kamen zudem Chinas Technologiekonzern ZTE teuer zu stehen. Das US-Handelsministerium erlaubte ZTE nun aber wieder, dringend benötigte Geschäfte zur Aufrechterhaltung bestehender Netze und Geräte in den USA zu tätigen, wie aus von der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag eingesehenen Papieren hervorgeht. Die Genehmigung gelte vorerst bis zum 1. August. Die USA hatten unter zahlreichen Auflagen bereits vergangenen Monat ein Lieferverbot für ZTE wieder aufgehoben.

Unterdessen will die Volksrepublik ab diesem Freitag Zölle auf US-Güter im Wert von 34 Milliarden Dollar erheben, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem Insider erfuhr. Dies wäre Beobachtern zufolge eine Art Vergeltungsschlag auf von US-Präsident Donald Trump ebenfalls für Freitag angekündigte Zölle auf chinesische Güter im gleichen Umfang.

China ist der wichtigste Handelspartner der USA. Trump hat immer wieder das hohe Defizit der USA im Warenhandel mit anderen Ländern beklagt. Von China fordert er zudem seit längerem schärfere Maßnahmen gegen den Diebstahl von intellektuellem Eigentum.


Mehr zum Thema:  
China > USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Stabilität vor neuen Impulsen – wie sollten Anleger reagieren?
06.12.2024

Rohstoffexperten haben derzeit Gold genau im Blick, weil der Goldpreis aktuell wenig Bewegung zeigt. Institutionelle Investoren und...

DWN
Panorama
Panorama Wort des Jahres 2024: Ampel-Aus
06.12.2024

Die Wahl zum Wort des Jahres 2024 spiegelt das gesellschaftliche und politische Geschehen wider. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat...

DWN
Politik
Politik Taurus-Lieferung: FDP drängt auf Marschflugkörper für die Ukraine
06.12.2024

Die FDP versucht einen neuen Vorstoß: Im Bundestag wird erneut über einen Antrag zur Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Industrieproduktion sinkt weiter – Schwäche der Autobranche belastet
06.12.2024

Die Industrieproduktion in Deutschland bleibt in der Krise und startet schwach ins Schlussquartal. Im Oktober kam es überraschend zu einem...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung gestürzt - Sozialisten zeigen sich offen für Sondierungsgespräche
06.12.2024

Nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung in Frankreich signalisieren die Sozialisten ihre Bereitschaft zu Sondierungsgesprächen. „Ich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neueinstellungen: Jeder zweite Deutsche kündigt noch in der Probezeit - warum?
06.12.2024

Von der Euphorie zur Ernüchterung: Falsche Vorstellungen, schlechte Chefs, zu hoher Stress – viele Mitarbeiter sind schon in den ersten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Vorsprung durch Weitblick - warum BMW das Tal der Tränen verlässt
06.12.2024

Es läuft nicht gut für die deutsche Automobilindustrie. Immerhin aber gibt es punktuell Lichtblicke – vor allem bei BMW in München....

DWN
Technologie
Technologie Kryptowährungen: Trump setzt auf Musk-Berater David Sacks für KI-Strategie
06.12.2024

Donald Trump, der designierte US-Präsident, möchte den konservativen Risikokapitalgeber David Sacks als Regierungsbeauftragten für...