Finanzen

Auffällige Wetten gegen das Pfund kurz vor Regierungskrise

Vor wenigen Tagen haben Spekulanten ihren Kurs geändert und Wetten gegen das britische Pfund platziert.
10.07.2018 01:43
Lesezeit: 1 min

Das britische Pfund stürzte verlor am Montag an Wert, nachdem Außenminister Boris Johnson aus Protest gegen die jüngste Brexit-Politik von Ministerpräsidentin Theresa May zurückgetreten war. Das Pfund wurde nach den Berichten um 0,04 Prozent niedriger bei 1,3262 notiert. Zuvor hatte das Pfund noch einen Gewinn von 0,58 Prozent verzeichnet. Zum Euro verlor das Pfund 0,31 Prozent an Wert - auf 1,172 - , während es zuvor einen Gewinn von 0,26 Prozent verzeichnet hatte.

PoundSterling live berichtete am 25. Juni 2018, dass Devisen-Spekulanten am 15. Juni 2018 eine auffällige Positionsänderung vorgenommen haben. Das gehe aus den Daten der US Commodity Futures Trading Commission (CFTC) hervor. An diesem Datum haben Spekulanten erstmals seit sieben Monaten darauf gewettet, dass es beim britischen Pfund einen Wertverfall geben wird. Damit änderten sie ihre gegenteilige Wette, die zuvor von einem Wertzuwachs des britischen Pfunds ausgegangen war.

Ob an diesen Spekulationen politische Insider beteiligt waren ist schwer zu beurteilen. Nach dem Brexit-Referendum war es laut Bloomberg-Enthüllungen zu massiven Spekulationen gekommen, die auch durch merkwürdige Falschmeldungen des Ukip-Chefs Nigel Farage befeuert worden waren.

“Das Pfund ist jetzt nach dem Rücktritt von Boris Johnson gerasselt. Es hatte einen guten Wert nach dem Weggang von David Davis, aber die Nachricht, dass Johnson zurückgetreten ist, hat dazu geführt, dass das Pfund zum Dollar um über einen Cent gesunken ist (...) Angesichts der sich jetzt zuspitzenden Brexit-Spannungen können wir erwarten, dass die politische Unsicherheit das Pfund nach unten treiben wird”, zitiert PoundSterling live Phil McHugh, leitender Marktanalyst bei Currencies Direct. Die EU hatte zuvor gefordert, dass die Integrität ihres Binnenmarktes und ihrer Zollunion erhalten bleibt.

Danske Bank Research meldete über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass der Wertverlust des Pfunds auf das mögliche Szenario eines “No-Deal-Brexits” in Verbindung mit einer politischen Regierungskrise zurückzuführen sei. Ein “No-Deal-Brexit” umschreibt den Austritt Großbritanniens aus der EU, ohne zuvor einen Industrie-Deal zwischen London und Brüssel ausgehandelt zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Viererrunde bei RTL: Scholz, Merz, Weidel und Habeck im TV-Schlagabtausch
05.02.2025

Die klassische TV-Schlacht zwischen zwei Kanzlerkandidaten gerät in die Kritik. RTL reagiert und lädt Scholz, Merz, Weidel und Habeck zu...

DWN
Panorama
Panorama USA wollen Gazastreifen übernehmen
05.02.2025

Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und wirtschaftlich entwickeln. Dafür soll das vom Krieg gezeichnete Gebiet erst geräumt...

DWN
Politik
Politik Wagenknecht knüpft politische Zukunft an Wahlerfolg
05.02.2025

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kämpft um den Einzug in den Bundestag – und knüpft daran ihre politische Zukunft. Mit einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...