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EZB hält Immobilien-Crash in Europa für möglich

Lesezeit: 1 min
05.09.2018 10:32
Die EZB hält einen Immobilien-Crash in Europa für möglich.

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Die nächste Krise im europäischen Finanzsystem wird aus Sicht der obersten EZB-Bankenwächterin womöglich vom Immobilienmarkt ausgehen. "Was könnte die nächste Krise verursachen? Ich weiß es nicht, aber ich vermute, es könnte der Immobilienmarkt sein. Wir wissen mit Sicherheit, dass es eine neue Krise geben wird. Aber wir wissen nicht, wann oder warum sie entstehen wird", sagte Daniele Nouy in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der lettischen Nachrichtenagentur Leta. In der Vergangenheit seien viele Krisen mit dem Immobilienmarkt verknüpft gewesen. Im Zuge der langanhaltenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sind vielerorts die Preise für Wohnimmobilien kräftig gestiegen. In Deutschland warnt die Bundesbank seit längerem vor Preisübertreibungen in Großstädten.

Nouy zufolge wird es auch in Zukunft Krisen geben. Banken müssten sich daher unter anderem so aufstellen, dass sie ausreichend Kapital zur Verfügung hätten. Aktuell liege die harte Kernkapitalquote (CET1) der Institute im Euro-Raum im Durchschnitt bei mehr als 14 Prozent. Nouy zufolge ist das deutlich mehr als vor der weltweiten Finanzkrise von 2008.

Die Französin sprach sich erneut für die Einführung einer europäischen Einlagensicherung für Sparer aus. Sie wisse, dass Länder aus dem Norden und Osten Europas erst eine deutlichere Verringerung von Risiken in den Bank-Bilanzen wünschten. "Ich persönlich denke, dass diese Risiken bereits erheblich reduziert worden sind."

Obwohl die Banken besser kapitalisiert seien und massive Liquidität im Markt verfügbar sei, seien einige Banken nicht erfolgreich genug gewesen, Sicherheiten zu mobilisieren und zusätzliche Liquidität auf dem Markt zu erwerben, wenn sie unter Druck stehen. "Was noch fehlt, ist eine europäische Einlagenversicherung", sagte Nouy: "Ich weiß, dass einige nord- und osteuropäische Länder eine stärkere Reduzierung der Risiken in den Banken des Euroraums sehen wollen, bevor weitere Schritte unternommen werden. Ich persönlich denke, dass die Risiken bereits deutlich reduziert wurden. Also müssen wir jetzt weitermachen."

Im Diskurs über das Baltikum warnte Nouy, ​​dass das Wachstum des Preises für gewerbliche Immobilien ein Risiko darstelle, ebenso wie die Verwendung variabler Zinssätze, da es keine Garantie gebe, dass die Löhne oder Profite mit den Raten steigen würden. Dies stellte auch ein größeres Risiko für die nordischen Länder dar, da skandinavische Kreditgeber viele der baltischen Banken besitzen, fügte sie hinzu.


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