Die türkische Zentralbank hat seit Mitte Juni rund ein Fünftel ihrer Goldreserven verkaufen müssen. Insgesamt beliefen sich die Verkäufe auf einen Umfang von rund 4,5 Milliarden Dollar, berichtet Bloomberg.
Wahrscheinlich mussten türkische Banken ihr bei der Zentralbank gelagertes Gold verkaufen, um ihre Liquiditätspositionen aufzubessern, schätzen Beobachter. „Die Geschäftsbanken verlagerten vor dem Hintergrund des Lira-Verfalls den Fokus offenbar zu liquideren Anlagen. Es gab Sorgen über den Umfang der Schulden der Banken in Fremdwährung, was sich in steigenden Renditen ihrer Anleihen wiederspiegelte“, wird ein Analyst von Capital Economics von Bloomberg zitiert.
Die Türkei hatte in den vergangenen Jahren in großem Stil ihre Goldbestände aufgestockt. Der private Bedarf ist Daten des World Gold Council zufolge der fünfthöchste weltweit. Nur China, Indien, die USA und Deutschland verzeichneten im vergangenen Jahr höhere Importe.