Gemischtes

Österreicher und BMW entwickeln Schnell-Ladesystem für Elektroautos

Lesezeit: 2 min
29.09.2018 19:50
Österreichische Wissenschaftler und BMW haben ein robotergestütztes Schnell-Ladesystem für Elektroautos entwickelt.
Österreicher und BMW entwickeln Schnell-Ladesystem für Elektroautos

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Wissenschaftler und Ingenieure der Technischen Universität Graz haben in Zusammenarbeit mit BMW ein robotergestütztes Schnell-Ladesystem für E-Autos entwickelt. Das Aufladen nimmt nur wenige Minute in Anspruch und geht damit weitaus schneller vonstatten als bisher. Die bisher schnellsten Ladesäulen können ein E-Auto in 15 Minuten aufladen, sind jedoch relativ selten.

„Die – noch – langen Ladezeiten werden von vielen Interessenten der Elektromobilität als Einschränkung empfunden“, sagt Bernhard Walzel vom Institut für Fahrzeugtechnik der TU Graz. Der Diplom-Ingenieur und seine beiden Kollegen Helmut Brunner und Mario Hirz wollen genau dieses Problem beheben. Ihr Schnelladesystem ist in der Lage, E-Autos in rascher Abfolge zu aufzuladen. Und zwar Autos jeder Marke, wie Brunner sagt: „Dank ausgeklügelter Kameratechnik erkennt der Roboter die Ladebuchse der Fahrzeuge und kann so selbstständig verschiedene E-Autos, die nacheinander in die Ladestation einfahren, aufladen.“ Die Kameratechnik dient auch dazu, es dem Roboter zu ermöglichen, die Ladebuchse zu finden, unabhängig davon, in welcher Position das Auto geparkt wurde.

Das neue System ist prinzipiell für zwei Anwendungen gedacht. Zum einen für das rasche Aufladen des E-Autos an Autobahnraststätten. Der Fahrer braucht nur an der Station vorfahren und den Roboter seine Arbeit verrichten lassen, anschließend kann er seine Fahrt fortsetzen.

Die zweite Anwendung liegt noch etwas weiter in der Zukunft und ist eine Kombination aus E-Mobilität und autonomem Fahren. Gedacht ist daran, Ladestationen in Parkhäusern oder an Einkaufszentren zu errichten. Der Fahrer würde sein autonomes Fahrzeug vor dem Einkaufen einfach irgendwo im Parkhaus oder auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums abstellen und anschließend Shopping gehen. Anschließend würde das Auto selbständig den Weg zur Ladestation finden, sich dort aufladen lassen und sich anschließend wieder selbständig einen Parkplatz suchen. Zum Abschluss würde der Fahrer sein autonomes Fahrzeug per Smartphone kontaktieren und es zu seinem Standort beordern.

BMW wolle daran mitarbeiten, "einen vollautomatisierten Ladevorgang für konduktives Laden" zu entwickeln, sagte ein Konzern-Sprecher den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.Wenn Autofahrer "die Wahrnehmung haben, dass Laden bequemer als Tanken ist, wird das die Akzeptanz der E-Mobilität deutlich erhöhen. Dazu muss der Ladevorgang, zum Beispiel an Raststätten, schnell funktionieren." Die dementsprechende Botschaft müsse lauten: "Hohe Ladeleistung in Verbindung mit Komfort." Die entsprechende Technik werde stufenweise weiterentwickelt: "In einer ersten Stufe kann man sich vorstellen, Ladestecker mit manuellem Steckvorgang zu automatisieren. In einer zweiten Stufe ist es vorstellbar, einen neuen interoperablen Steckmechanismus und damit ein interoperables automatisches Ladesystem zu entwickeln."

An dem Projekt waren auch der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK), der Automatisierungsspezialist Keba AG (Linz) sowie der Zulieferer Magna beteiligt.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...