Politik

IWF gewährt Ukraine neue Kredit-Linie

Der IWF gewährt der Ukraine neue Milliarden-Kredite. Im Gegenzug müssen die Gaspreise erhöht werden.
19.10.2018 22:36
Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der Ukraine auf eine neue Kreditlinie geeinigt. Es gehe um eine Summe von 3,9 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von 14 Monaten, teilte der IWF am Freitag in Washington mit. Die Einigung ersetze ein Abkommen vom März 2015, das im März nächsten Jahres auslaufen sollte.

Die Finanzinstitution betonte, sie setze sich weiter dafür ein, der Ukraine dabei zu helfen, ein solideres, dauerhaftes Wirtschaftswachstum zu erreichen. Kurz vor der Bekanntgabe des IWF hatte der ukrainische Ministerpräsident Wolodimir Groisman gewarnt, wenn sein Land nicht weiter mit seinen internationalen Partnern kooperieren könne, könne dies "zu einer Situation der Zahlungsunfähigkeit führen".

Die Einigung muss noch vom IWF-Direktorium bewilligt werden. Dies könne geschehen, sobald die Regierung in Kiew den Haushalt für das Jahr 2019 bewilligt habe, der den Empfehlungen des IWF entsprechen und einen Anstieg der Heiz- und Gaspreise enthalten müsse, erklärte der IWF.

Als Gegenleistung für die Finanzhilfe hatte der IWF die Ukraine aufgefordert, die Gaspreise an den Markt anzupassen. Eine bereits 2016 getroffene Vereinbarung hatte Kiew nur zögerlich umgesetzt.

Dank "unglaublicher Anstrengungen" hätten die ukrainischen Behörden schließlich einen Kompromiss mit dem IWF erzielt, erklärte Groisman. Die Gaspreise würden zum 1. November um 23,5 Prozent angehoben, kündigte er an. Der IWF habe zunächst eine Erhöhung um 60 Prozent gefordert.

Angesichts für 2019 geplanter Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sind Gaspreiserhöhungen in der Ukraine heikel. Die Ukraine kommt nur langsam aus einer schweren Wirtschaftskrise heraus, die durch den bewaffneten Konflikt im Osten des Landes verschärft wird. Die Finanzhilfe des IWF ist für die Ukraine entscheidend, weil ihre Finanzreserven schrumpfen und 2020 umfangreiche Schulden zurückgezahlt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....

DWN
Politik
Politik Erste Wahlumfragen nach Migrationsdebatte: So schneidet die CDU/CSU ab
04.02.2025

Die CDU/CSU ist mit der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag hohes Risiko gefahren. Doch wie macht sich das in der Wählergunst...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall-Street-Analyse: Börsenprofis ziehen Parallelen zum Platzen der Dotcom-Blase
04.02.2025

Das effizientere KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek hat vergangene Woche hoch bewertete KI- und Technologieaktien erschüttert....