Politik

Daimler entlässt über 1.000 Leiharbeiter im Werk Düsseldorf

Daimler baut die Zahl seiner Leiharbeiter im Werk Düsseldorf ab.
30.10.2018 22:50
Lesezeit: 1 min

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Daimler wird einen Großteil seiner Leiharbeiter im Werk Düsseldorf im Laufe dieses sowie des nächsten Jahres entlassen. Nach Informationen der Deutschen Wirtschaftsnachrichten sollen Ende dieses Jahres 1.000 Leiharbeiter gehen, Ende 2019 knapp 350. Derzeit sind an dem Standort rund 6.500 Menschen (Stammpersonal plus Leiharbeiter) beschäftigt.

Im Hinblick auf den generellen Einsatz von Leiharbeitern sagte ein Daimler-Sprecher den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Die Daimler AG und der Gesamtbetriebsrat haben sich bereits 2004 im Rahmen einer Betriebsvereinbarung verständigt, die erforderliche Personalflexibilität sicherzustellen.“ Mit Blick auf die Situation in Düsseldorf sagte er den DWN: „Die Vorbereitungen für den Anlauf des neuen Sprinter (2018 brachte Daimler die dritte Sprinter-Generation auf den Markt, Anm. d. Red.) erforderten vorübergehend einen hohen personellen Aufwand, um die Stammbelegschaft zu unterstützen. Daher haben sich im Jahr 2014 der lokale Betriebsrat des Werk Düsseldorf und die Daimler AG gemeinsam auf eine höhere Personalflexibilität geeinigt. Die jetzigen Maßnahmen entsprechen vollumfänglich dieser Planung.“

Wichtigstes Produkt des Werkes ist der Sprinter. Ein Teil der entsprechenden Fertigung wurde – unter Protesten der Mercedes-Mitarbeiter – in die USA verlegt, die Produktion im 500 Millionen Dollar teuren Werk in North Charleston (US-Bundesstaat South Carolina) begann im September dieses Jahres. Weil die Fertigung der Sprinter für die USA wegfällt, werden die Leiharbeiter nicht mehr benötigt.

Im Werk Düsseldorf wird schon seit mehreren Jahren ein relativ großer Anteil der Produktion mit Leiharbeitern geleistet. Im Werk wurde unter anderem im Auftrag für VW der Transportwagen „Crafter“ gebaut. Dessen Fertigung erfolgt seit Oktober 2016 im westpolnischen Wrzesnia.

Der Betriebsratsvorsitzende des Werk Düsseldorf, Helmut Stengel, sagten den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Wir können absolut nachvollziehen, dass die Kollegen über die Situation unglücklich sind. Aber es gibt nun mal nicht mehr genug Arbeit, und daran können wir nichts ändern. Wir haben gegen die Verlegungen ins Ausland großen Widerstand geleistet. Aber im Endeffekt waren das unternehmerische Entscheidungen, gegen die wir nichts machen konnten.“

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