Finanzen

Deutsche Unternehmen Ziel massiver Sabotage und Spionage

Deutsche Unternehmen sind einer Umfrage zufolge das Ziel massiver Wirtschaftsspionage und Sabotage.
01.12.2018 20:36
Lesezeit: 1 min

Sieben von zehn deutschen Industrieunternehmen (68 Prozent) sind nach Angaben des Digitalverbands Bitcom 2016 und 2017 Opfer von Sabotage, Datendiebstahl oder Wirtschaftsspionage geworden. Am stärksten betroffen sei die Chemie- und Pharmabranche, teilte der Verband nach einer repräsentativen Umfrage unter 503 Industrieunternehmen am Freitag mit.

Am zweithäufigsten seien Unternehmen aus dem Automobilbau Ziel von Attacken gewesen, die von Hackerangriffen bis Aktendiebstahl reichten. „Deutsche Industrieunternehmen verfügen über einmaliges Spezialwissen. Das macht sie erfolgreich und gleichzeitig attraktiv für Angriffe“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Insgesamt sei der Industrie durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage in den beiden Jahren ein Gesamtschaden von 43,4 Milliarden Euro entstanden.

Der Umfrage zufolge wurden in den vergangenen zwei Jahren drei von vier Chemie- und Pharmaunternehmen (74 Prozent) Opfer solcher Angriffe, weitere 22 Prozent waren vermutlich betroffen. Mit 68 Prozent folgt die Automobilbranche. Im Maschinen- und Anlagenbau sahen sich 67 Prozent in den Jahren 2016 und 2017 solchen Angriffen ausgesetzt, bei den Herstellern von Kommunikations- und Elektrotechnik waren es 63 Prozent.

Mehr als ein Drittel der Attacken (36 Prozent) werde aus dem Inland vorgetragen. Ein Viertel der Industrieunternehmen (24 Prozent) habe Russland als Ursprung für Angriffe angegeben. Fast jedes fünfte betroffene Unternehmen (18 Prozent) habe China als Ausgangsort genannt, 17 Prozent Japan, ebenfalls 17 Prozent Osteuropa ohne Russland und 15 Prozent die USA.

Für die Umfrage interviewte Bitkom Research 503 Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus den Bereichen Unternehmenssicherheit, IT-Sicherheit oder Risikomanagement in Industrieunternehmen ab zehn Mitarbeitern telefonisch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...