Politik

Zahl der Asyl-Gesuche in der EU gestiegen

Die Zahl der Asylgesuche in der EU ist im dritten Quartal gestiegen.
26.12.2018 19:48
Lesezeit: 1 min

Die Zahl der Asylanträge in der EU ist im dritten Quartal 2018 erneut leicht gestiegen. Von Juli bis September stellten 146 900 Menschen erstmals einen Antrag auf internationalen Schutz, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Das waren etwa vier Prozent mehr als zwischen April und Juni, als es schon einmal ein Plus in der gleichen Höhe gegeben hatte. Im Vergleich zur Hochphase der Flüchtlingskrise 2015 ist die Zahl jedoch deutlich zurückgegangen.

Der Großteil aller Anträge wurde mit 42 000 in Deutschland gestellt. Das waren rund 29 Prozent des Gesamtaufkommens und deutlich mehr als im zweiten Quartal (33 700). Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße ist Deutschland aber längst nicht Spitzenreiter.

Hier liegt Zypern mit 2484 Anträgen je einer Million Einwohner vorn, gefolgt von Griechenland (1552) und Malta (1150). In Deutschland waren es gut 500 Gesuche pro Million Einwohner. Die wenigsten Anträge auf internationalen Schutz im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße wurden in der Slowakei (5), Ungarn (11) und Polen (20) gestellt.

Einen deutlichen Rückgang der Anzahl der Asylanträge gab es im dritten Quartal in Italien (minus 34 Prozent) und Spanien (minus 22 Prozent). Allerdings kommen beide Länder aus entgegengesetzten Richtungen. Während in Italien im Vor-Quartal schon einmal 23 Prozent weniger Menschen internationalen Schutz beantragt hatten als zuvor, hatte es in Spanien eine Zunahme um 85 Prozent gegeben. Die westliche Migrationsroute über Spanien war in diesem Jahr wegen der migrationsfeindlichen Politik Italiens besonders in den Fokus geraten.

Die meisten Asylsuchenden kamen im dritten Quartal aus Syrien (21 200), Afghanistan (11 200) und dem Irak (10 000). Sie allein machten fast ein Drittel (29 Prozent) aller Anträge aus.

Ende September lagen noch rund 873 300 unbearbeitete Anträge auf den Schreibtischen der Sachbearbeiter in der EU. Das war ein Prozent weniger als Ende Juni. Mit 396 800 Anträgen stand fast die Hälfte der Entscheidungen in Deutschland aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...