Politik

Hohe Preise zehren starke Lohnzuwächse auf

Die Reallöhne sind im dritten Quartal gestiegen, wurden aber durch starke Preissteigerungen weitgehend aufgezehrt.
30.12.2018 17:02
Lesezeit: 1 min

Die Brutto-Einkommen sind in Deutschland im dritten Quartal dieses Jahres so stark gestiegen wie seit dem Sommer 2011 nicht mehr. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug 3,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete.

Preisbereinigt hatten die Beschäftigten aber nur 1,5 Prozent höhere Reallöhne in den Taschen. Grund sind die zuletzt schneller gestiegenen Verbraucherpreise, die im dritten Quartal ein Plus von 2,1 Prozent in der Jahresfrist erreichten. So schnell waren die Preise für typische Waren und Dienstleitungen seit sechs Jahren nicht mehr gestiegen.

Höhere Reallohnsteigerungen als die aktuellen wurden wegen der niedrigeren Inflationsraten zuletzt in den Jahren 2016, 2015 und 2014 erreicht. Auch für das Gesamtjahr 2018 zeichnet sich nach drei positiven Quartalen ein Reallohnzuwachs ab. Zuletzt hatte es 2013 leichte Rückgänge gegeben.

In einer Langfristbetrachtung zeigt sich, dass Ostdeutschland bei den Löhnen etwas aufgeholt hat. Dort stiegen die Bruttolöhne im Zeitraum zwischen 2007 und 2017 mit 31,4 Prozent schneller als im Westen mit 25,2 Prozent. Die Verbraucherpreise legten in dieser Periode nur um 13,7 Prozent zu, so das Bundesamt. Es bleibt aber bei deutlichen Einkommensunterschieden: Ohne Sonderzahlungen kam ein ostdeutscher Vollzeitbeschäftigter im dritten Quartal 2018 monatlich auf 3173 Euro brutto gegenüber 4013 Euro im Westen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...