Finanzen

Maschinenbau und Elektro-Industrie erhalten weniger Aufträge

Der Maschinenbau und die Elektroindustrie haben im November ein schwaches Ergebnis eingefahren.
09.01.2019 10:57
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Maschinenbauer haben im November bei den Auftragseingängen nur im traditionell starken Auslandsgeschäft zugelegt, die Nachfrage aus Deutschland ging deutlich zurück. Insgesamt seien die Bestellungen auf dem Vorjahresniveau geblieben, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch mit. Kunden jenseits des Heimatmarktes hätten ihre Aufträge zwar um 2 Prozent gesteigert, im Inland seien die Order jedoch um 3 Prozent niedriger als zuvor ausgefallen.

"Es fällt den Unternehmen offenbar zunehmend schwerer, die bereits recht hohen Vorjahreswerte im Auftragseingang noch zu toppen", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Nach Einschätzung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens PwC muss sich die Branche auf turbulentere Zeiten einstellen. "Neben der allgemeinen Konjunkturabkühlung verheißen vor allem die angekündigten Sparprogramme der Automobilindustrie sowie die Unwägbarkeiten im Außenhandel, Stichwort Brexit, Prognosen für China und US-Zölle, keinen einfachen Start ins neue Jahr", erläuterte PwC-Experte Klaus-Peter Gushurst.

Auch Deutschlands Elektroindustrie erfuhr im November einen Dämpfer. Demnach gingen 2,6 Prozent weniger Aufträge ein als ein Jahr zuvor. Immerhin ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen blickt pessimistisch auf das erste Halbjahr 2019, wie der Branchenverband ZVEI am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die exportorientierte Branche mit mehr als 880.000 Beschäftigten bekommt die Unsicherheit an den weltweiten Märkten zunehmend zu spüren.

Im November gab es den Angaben zufolge nur im Inland ein leichtes Plus bei den Bestellungen (plus 1,4 Prozent). Orders aus dem Ausland lagen um 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert, vor allem aus den Euro-Partnerländern verbuchten die Betriebe deutlich weniger Bestellungen als vor Jahresfrist (minus 8,9 Prozent). Für die elf Monate von Januar bis einschließlich November 2018 ergab sich somit nur ein dünnes Auftragsplus von 0,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Die schwachen Ergebnisse der deutschen Wirtschaft im November – beispielsweise war auch die Industrieproduktion deutlich gesunken und das Handelsvolumen ging zurück – erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Wachstumsrückgangs im vierten Quartal 2018. Da bereits das dritte Quartal einen Rückgang aufwies, würde die deutsche Volkswirtschaft nach allgemeiner Lesart in der zweiten Jahreshälfte in eine Rezession gerutscht sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Tesla übergibt erste Robotaxis in den Einsatz
24.06.2025

Elon Musk schickt die ersten selbstfahrenden Robotaxis auf die Straße – ohne Fahrer, aber mit vielen Fragezeichen. Warum das Experiment...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lieferkettengesetz: EU-Staaten streben deutliche Abschwächung an
24.06.2025

Die EU-Staaten streben eine erhebliche Abschwächung der geplanten europäischen Lieferkettenrichtlinie an. Unternehmen sollen künftig nur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg als Börsengeschäft: So profitieren Konzerne vom Iran-Angriff
24.06.2025

Die USA greifen Irans Atomanlagen an – mit Waffen von börsennotierten Giganten wie Boeing und Northrop Grumman. Hinter dem Angriff...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nintendo-Aktie im Höhenflug: Trumps Zölle befeuern Switch-Hype
24.06.2025

Die neue Nintendo Switch 2 verkauft sich schneller als jede Konsole zuvor. Doch hinter dem Rekord-Launch steckt mehr als Nostalgie: Die...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt beschlossen: Kabinett billigt Etat - hohe Schulden und steigenden Militärausgaben
24.06.2025

Der Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil hat die Zustimmung des Kabinetts erhalten. Die neue Bundesregierung plant umfangreiche...

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel brüchig – neue Angriffe trotz Abkommen
24.06.2025

Trotz einer offiziell vereinbarten Waffenruhe haben sich Israel und der Iran gegenseitig militärischer Angriffe beschuldigt. Bereits kurz...

DWN
Politik
Politik EU will Greenwashing-Kontrollen kippen – auf Druck der Rechten?
24.06.2025

In Brüssel tobt ein erbitterter Machtkampf: Das geplante Gesetz gegen Greenwashing droht am Widerstand konservativer und rechter Kräfte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Batteriemarkt in der Krise: Rückgang bei E-Autos trifft deutsche Industrie hart
24.06.2025

Der deutsche Batteriemarkt ist 2024 erstmals seit Jahren massiv eingebrochen – eine direkte Folge der schwachen Nachfrage nach E-Autos....