Technologie

Schwere Gewinn-Einbrüche bei Technologie-Konzernen

Die Technologiekonzerne Samsung und LG haben schwere Einbrüche bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen. Für die Weltwirtschaft bedeutet dies nichts Gutes.
20.01.2019 16:53
Lesezeit: 1 min

Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung hat im abgelaufenen Quartal erstmals seit zwei Jahren einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Konzern verwies am Anfang Januar zur Begründung auf schwierige Bedingungen auf den Smartphone- und Chipmärkten.

Der Weltmarktführer in diesen Bereichen hat von Oktober bis Dezember 2018 vorläufigen Schätzungen zufolge im operativen Geschäft umgerechnet 8,42 Milliarden Euro verdient. Das entspricht einem Minus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit wurden die Analystenschätzungen deutlich verfehlt. Der Umsatz sei um elf Prozent gefallen.

Details zu dem Quartalsergebnis sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt im Januar veröffentlicht werden. Hinter den Rückgängen dürfte unter anderem die schwächere Wirtschaftsentwicklung in China stehen, aber auch eine offenbar beginnende Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums.

Der amerikanische Erzrivale Apple hatte zuletzt schon mit schwachen Zahlen die weltweiten Börsen in Unruhe versetzt. Erstmals seit Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren verfehlten die Kalifornier ihre Umsatzprognose – die Nachfrage nach iPhones nimmt seit Monaten weltweit ab – und auch wegen Schwächen in China im Zuge des Handelsstreits mit den USA.

Samsung teilte weiter mit, das Ergebnis im ersten Quartal 2019 werde ebenfalls verhalten ausfallen. Vor allem das Geschäft mit Speicherchips sei schwierig. Analysten erwarten auch im weiteren Jahresverlauf rückläufige Gewinne.

Auch dem südkoreanischen Elektronikkonzern LG Electronics machen wegbrechende Gewinne zu schaffen. Im abgelaufenen Schlussquartal sei das operative Ergebnis wohl um 80 Prozent gefallen, teilte der hinter Samsung weltweit zweitgrößte Fernsehgerätehersteller ebenfalls Anfang Januar mit. Mit geschätzten 75,3 Milliarden Won (58,7 Millionen Euro) ist das Ergebnis nur ein Bruchteil der von Analysten erwarteten 387 Milliarden Won. Der Umsatz ging vorläufigen Zahlen zufolge um sieben Prozent zurück. Nähere Details und die endgültigen Zahlen legt LG Ende Januar vor.

Analysten gehen davon aus, dass der harte Konkurrenzkampf bei hochpreisigen Fernsehern die Gewinne gedrückt hat und das Geschäft mit Smartphones weiter Verluste einfährt. Vermutlich hätten sich auch hohe Bonuszahlungen zum Jahresende und Marketingausgaben für neue Smartphones negativ ausgewirkt, sagten Experten. Zuvor hatte bereits Rivale Samsung wegen schwieriger Bedingungen auf den Smartphone- und Chipmärkten einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen.

Zuletzt hatte die südkoreanische Finanzaufsicht vor dem Ausbruch einer Rezession in der Weltwirtschaft gewarnt. Auch die Exporte des Landes sind in der jüngsten Vergangenheit eingebrochen, woraufhin die Regierung in Seoul mehrere Unternehmen mit Milliarden stützen musste. Insbesondere dieser Umstand wird von Beobachtern als Indiz für Probleme der weltwirtschaftlichen Entwicklung gedeutet, weil Südkorea sehr vernetzt ist und eine wichtige Rolle auf dem Markt für Technologieartikel spielt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Homeoffice auf Rezept? Ärztliches Attest bedeutet keinen Anspruch aufs Homeoffice – was zu beachten ist
21.08.2025

Ärztliche Homeoffice-Atteste liefern Hinweise, sind aber kein automatischer Freifahrtschein. Fehlen verbindliche Regeln und ein...

DWN
Politik
Politik Russland erklärt, in die Sicherheitsgarantien für die Ukraine „einbezogen“ werden zu wollen
21.08.2025

Russland will bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine mitreden – und verlangt ein Vetorecht. Experten warnen: Damit droht Moskau,...

DWN
Finanzen
Finanzen Millionen PayPal-Zugangsdaten im Umlauf – das sollten Nutzer jetzt tun
21.08.2025

Millionen PayPal-Zugangsdaten sollen im Darknet zum Verkauf stehen – zu einem erstaunlich niedrigen Preis. Ob es sich um aktuelle Daten...

DWN
Panorama
Panorama Streit um neue Praxisgebühr: Ärzte, Gewerkschaften und Politik in Alarmbereitschaft
21.08.2025

Die Forderung nach einer neuen Praxisgebühr entfacht heftige Debatten zwischen Arbeitgebern, Ärzten, Gewerkschaften und Politik. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Südkorea folgt China in die Arktis: Fünfjahresplan für die nördliche Seeroute
21.08.2025

Südkorea will in die Arktis – mit einem Fünfjahresplan für die Nördliche Seeroute. Während China und Russland bereits Milliarden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohnfortzahlung Krankheit: IW fordert drastische Reformen
21.08.2025

Immer mehr Krankschreibungen treiben die Kosten für Arbeitgeber in die Höhe. Allein 2024 stiegen die Ausgaben auf 82 Milliarden Euro. Nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umsatzeinbruch: Gastgewerbe rutscht tiefer in die Krise und verliert weitere Kunden
21.08.2025

Gastronomie in der Krise: Für immer mehr Menschen wird das Essengehen zum Luxus – und immer mehr Restaurants gehen pleite. Deutsche...

DWN
Politik
Politik Russland-Experten: „Die Kämpfe werden weitergehen“
21.08.2025

Die Spekulationen über ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj nehmen zu. Doch Russland-Experten warnen: Verhandlungen sind nur ein...