Deutschland

Warnstreik: 20.000 Unterrichtsstunden fallen heute in Berlin aus

In mehreren Bundesländern streiken tausende Angestellte des öffentlichen Dienstes.
13.02.2019 14:59
Lesezeit: 1 min

Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst haben Gewerkschaften am Mittwoch mit mehreren Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. In Berlin, Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern waren Menschen auf der Straße. Die meisten Streikenden des Tages beteiligten sich Gewerkschaftsangaben zufolge in Berlin: Rund 12 000 Lehrkräfte, Erzieher, Sozialpädagogen, Hochschulbeschäftigte und andere Angestellten im öffentlichen Dienst haben die Arbeit ganztägig niedergelegt. Zudem seien rund 3800 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Raum Zwickau und Chemnitz in den Warnstreik getreten.

In Würzburg beteiligten sich nach Auskunft der Gewerkschaft Verdi rund 380 Landesbeschäftigte am Arbeitskampf. Auch in Baden-Württemberg legten rund 400 Beschäftigte des Landes die Arbeit nieder. Auswirkungen der Warnstreiks waren etwa zahlreiche geschlossene Kitas in Berlin. Zudem fielen laut Bildungsgewerkschaft GEW mindestens 20.000 Unterrichtsstunden an Schulen in der Hauptstadt aus.

Mit den seit Montag laufenden Aktionen wollen die Gewerkschaften den Druck in den Gesprächen für rund eine Million Tarifbeschäftigte erhöhen. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 28. Februar in Potsdam. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die Beschäftigten der Länder außer Hessen sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Die Länder haben die Forderungen zurückgewiesen.

"Es ist das Recht der Gewerkschaften, zu Streiks aufzurufen. Allerdings halte ich sie im aktuellen Verhandlungsprozess für nicht gerechtfertigt", sagte Berlins Finanzsenator und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite Matthias Kollatz (SPD). Er wolle eine Lösung am Verhandlungstisch erzielen.

Laut Verdi sind deutschlandweit rund 2,3 Millionen Beschäftigte der Länder von den Tarifergebnissen betroffen, da Verdi fordert, die Ergebnisse auf die mehr als eine Million Beamten zu übertragen. Diese dürfen in Deutschland nicht streiken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...