Deutschland

Spahn: Hebammen sollen künftig Studiengang absolvieren

Hebammen sollen nach dem Wunsch des Gesundheitsministers künftig studiert haben.
22.03.2019 14:37
Lesezeit: 1 min

Wer Hebamme werden will, soll künftig ein Studium absolvieren müssen. Dies sieht ein am Donnerstag bekannt gewordener Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor. "Hebammen leisten eine unverzichtbare Arbeit", erklärte der Minister. "In einem dualen Studium sollen sie künftig auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet werden." Es solle große praktische Anteile neben der theoretischen Ausbildung beinhalten.

Bislang muss für die Ausbildung eine Hebammenschule besucht werden. Ausreichend ist dafür eine zehnjährige Schulausbildung. Künftig werden zwölf Jahre erforderlich sein. Das bisherige Hebammengesetz stamme aus den 1980er Jahren und entspreche nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Hebammenausbildung, heißt es in Spahns Entwurf.

"Die Gesundheitsversorgung ist in den letzten Jahrzehnten insgesamt, aber auch spezifisch für die Hebammen, anspruchsvoller und komplexer geworden", heißt es in Spahns Entwurf. Die hohe Rate bei Kaiserschnitten in der Geburtshilfe mache neue Konzepte für die hebammengeleitete Geburtshilfe erforderlich.

"Hebammen müssen zudem in der Lage sein, ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen und zu reflektieren", heißt es in der Vorlage. Der medizinische Fortschritt eröffne neue Möglichkeiten in der Diagnostik, Therapie, Prävention, Rehabilitation und Pflege.

Zudem gebe es in der Hebammenversorgung Lücken sowohl im ambulanten und dem stationären Bereich. Deshalb hofft Spahn nun, dass der Beruf durch eine moderne Ausbildung attraktiver wird.

Über den Gesetzentwurf, den Spahn am Mittwoch an Verbände und die anderen Ressorts weitergeleitet hatte, hatten zunächst die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Donnerstag berichtet. Mit dem neuen Gesetz wird eine EU-Richtlinie umgesetzt, was Brüssel bis Januar kommenden Jahres vorschreibt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...