Gemischtes

Diese Autobauer sind am stärksten vom Brexit betroffen

Lesezeit: 2 min
25.03.2019 17:40
Die Automobilindustrie Großbritanniens wird der große Verlierer des EU-Austritts sein, schreibt der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.
Diese Autobauer sind am stärksten vom Brexit betroffen

Mehr zum Thema:  
Brexit > Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Brexit  
Auto  

Dem Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer zufolge beschädigt die Brexit-Debatte den Produktionsstandort England nachhaltig. Für die Autoindustrie weltweit und die deutschen Autobauer ist der Brexit verdaubar, für die Beschäftigten auf der Insel könnte er zum großen Problem werden.

Im Kontext des Weltautomarkts hat England eine beschränkte Bedeutung. 2018 wurden in England 2,37 Millionen Pkw neu zugelassen. Das entspricht 2,8 Prozent der weltweiten Verkäufe (Abb. 1).

Selbst wenn der UK-Markt um 25 Prozent einbrechen würde, was keinesfalls zu erwarten ist, würde der weltweite Nachfrageausfall gerade mal 0,7 Prozent des Weltmarktes ausmachen. Daher sind überzogene Befürchtungen auf der Nachfrageseite wenig realistisch. Der VW-Konzern verkauft in England weniger als 5 Prozent seiner Pkw-Neuwagen(Abb. 3).

Selbst bei einem Brexit würde der Verkaufs-Verlust im VW-Konzerne eher im 1-Prozent-Bereich liegen.

Schwieriger wird es für Autobauer und Zulieferer mit Produktionsstandorten auf der Insel. Am schlimmsten dürfte es JaguarLandrover treffen, denn dort ist man extrem vom Produktionsstandort England abhängig. Aber auch für Ford und Opel bereitet der Brexit Kopfzerbrechen. Ford Europe steckt bereits in Verlusten. Ford baut in England Motoren und keine Fahrzeuge. Damit wäre man von Zöllen bei der Einfuhr von Komponenten und der Ausfuhr der Motoren doppelt „verzollt“. Bei Opel-Vauxhall drücken die hohen Produktionskapazitäten und verzollte Fahrzeuge aus Ellesmere Port hätten selbst bei weiteren Pfund-Abwertungen einen schweren Stand.

Das Risiko ist groß, dass man sich aufgrund der Brexit-Diskussionen aus den Produktionsstandorten England zurückzieht. Honda hat bereits die Schließung seines Werkes in Swindon angekündigt. Bei BMW dürften die Wachstumsraten für Mini-Produktionen in UK Vergangenheit sein. Gleichzeitig wird der BMW-Motoren-Standort Hams Hall (Abb. 2) zum Teil durch „doppelte Verzollung“ bestraft.

Die Die Risiken für Autobauer und Zulieferer, ihre Engagements in England wie bisher fortzusetzen, sind zu hoch, es fehlt an Planbarkeit. Man muss davon ausgehen, dass die 185.000 Beschäftigte in der Auto-und Zulieferindustrie in den nächsten 15 Jahren um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Einerseits werden durch den Übergang zur Elektromobilität bis zu 20 Prozent der Arbeitsstellen eingespart werden. Zum anderen durch den Brexit.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Brexit > Auto >

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...

DWN
Technologie
Technologie Patentamt: Deutsche Industrie macht Tempo bei KI-Entwicklung
18.03.2024

Vom Patentamt kommen gute Nachrichten: Industrie und Wissenschaft in Deutschland machen in Forschung und Entwicklung deutlich mehr Tempo...