In Deutschland ist das Bauen deutlich teurer geworden. Für den herkömmlichen Neubau von Wohngebäuden mussten im Februar 4,8 Prozent höhere Preise gezahlt werden als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt heute anlässlich seiner vierteljährlichen Erhebung berichtete. Höhere Steigerungen hatte es zuletzt im November 2007 gegeben, als der Anstieg 5,8 Prozent betrug.
Nicht nur für Wohnungen müssen Bauherren tiefer in die Taschen greifen, sondern auch für Bürogebäude. Hier zogen die Neubaupreise ebenfalls um 4,8 Prozent an. Bei gewerblichen Betriebsgebäuden lag das Plus bei 5,0 Prozent. Der Straßenbau verteuerte sich sogar um 7,5 Prozent.
Was die einzelnen Gewerke anbelangt: Besonders stark sind die Preise für Erdarbeiten (+7,4 Prozent) und Maurerarbeiten (+6,0 Prozent) gestiegen. Im Bereich Innenausbau erhöhten die Elektriker ihre Preise besonders kräftig (+5,6 Prozent).
Der „Hauptverband der Deutschen Bauindustrie“ nannte gestiegene Materialkosten und höhere Tarifgehälter als wichtigste Gründe für die Preissteigerungen. Zudem gelinge es den Unternehmen, die gestiegenen Kosten an die Auftraggeber weiterzugeben und ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen, erklärte Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel in Berlin. Dass die Insolvenzquote im Baugewerbe in den vergangenen Jahren gesunken sei, sei nur darauf zurückzuführen, dass die Bauunternehmen „endlich auch mal etwas“ verdienten.