Deutschland

Fresenius will von Schließungen kleinerer Krankenhäuser profitieren

Lesezeit: 1 min
13.04.2019 09:13
Der Medizinkonzern Fresenius sieht die sich abzeichnenden Schwierigkeiten für kleine, selbständige Krankenhäuser als Chance für einen Ausbau seiner Marktmacht. Von der Politik fühlt man sich unterstützt. Was die Schließung von kleineren Krankenhäusern für das Land bedeutet, ist offenbar egal.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Medizinkonzern Fresenius will mit Blick auf die zu erwartende Schließung zahlreicher lokaler Krankenhäuser in den kommenden Jahren mitmischen, berichtet die dpa. Es müsse eine "kleinere Zahl größerer Klinikanbieter im deutschen Gesundheitswesen geben", forderte der Chef des größten deutschen Medizinkonzerns, Stephan Sturm, am Mittwochabend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf.

Größere Krankenhausverbünde arbeiteten angeblich effizienter und lieferten eine bessere Behandlungsqualität als kleine Häuser, behauptete Sturm. Fresenius ist mit den 86 Kliniken seiner Tochter Helios der größte private Krankenhausbetreiber auf dem deutschen Markt.

Sturm begrüßte den Vorstoß der Bundesregierung, wonach sich die deutschen Krankenhäuser künftig durch Mindestfallzahlen etwa für bestimmte Operationen für Kostenerstattungen qualifizieren müssen. "Nur Übung macht den Meister." Damit leitet die Politik aus Sicht des Managers einen weiteren Wandel auf dem deutschen Gesundheitsmarkt ein, den einige Häuser mit zu geringen Behandlungszahlen nicht überleben dürften: "Dies ist der Einstieg in eine größere Krankenhaus-Konsolidierung", so Sturm.

Wo es Sinn mache und es keine kartellrechtlichen Bedenken gebe, stehe Fresenius bereit, weitere Krankenhäuser zu übernehmen. In Bayern und Baden-Württemberg etwa habe Helios noch "ausgesprochen weiße Flecken". Nach der Übernahme von mehr als 40 ehemaligen Rhön-Kliniken im Jahr 2013 seien die Wachstumsmöglichkeiten von Helios in Deutschland allerdings weitgehend ausgereizt.

Gleichzeitig schloss Sturm nicht aus, dass Fresenius Helios-Kliniken werde abgeben oder sogar schließen müssen, wenn sich diese nicht mehr rentabel bewirtschaften ließen. Dies werde aber nur eine "sehr kleine Zahl von Einzelfällen" betreffen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Neues Glück im neuen Jahr? Auswandern macht Deutsche glücklich!
08.01.2025

Deutsche, die ihre Heimat verlassen, sind anscheinend im Ausland langfristig glücklicher. Eine Langzeitbefragung zeigt: Der Umzug ins...

DWN
Technologie
Technologie Facebook: Meta beendet Zusammenarbeit mit sogenannten „Faktenprüfern"- keine Fake-News mehr? Was ist passiert?
07.01.2025

Faktenchecker adé: Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Außerdem...

DWN
Panorama
Panorama Vogelgrippe: Mensch mit Vorerkrankungen nach Infektion gestorben melden US-Behörden. Warum gerade jetzt?
07.01.2025

Kommt jetzt die Pandemie der Tiere? Der 65-jährige Mann aus Louisana war bereits durch Vorerkrankungen geschwächt, als er in Kontakt mit...

DWN
Technologie
Technologie Nvidia-Aktie stürzt nach Rekordhoch ab: GeForce RTX 5090 und KI-Schreibtischcomputer Project Digits sind Analysten nicht genug
07.01.2025

Die Nvidia-Aktie hat am Dienstag eine Achterbahnfahrt hingelegt. Nach der Vorstellung seiner neuen GeForce-Grafikkarten und einem...

DWN
Politik
Politik Wahlkampfgetöse: Habeck hält CSU „Maulheldentum“ vor
07.01.2025

Nach dem Wahlkampfauftakt in Lübeck legt Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck mit Kritik an Mitbewerbern nach. Im Blick hat er...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis erreicht Rekord: Emissionshandel bringt 18,5 Milliarden Euro
07.01.2025

CO2-Preis sorgt 2024 für Rekordeinnahmen: 18,5 Milliarden Euro fließen in den Klimafonds. Experten fordern Reformen, um Verbraucher und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Verkehrswachstum ausgebremst: Deutsche stehen 43 Stunden im Stau!
07.01.2025

Marode Infrastruktur: Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland hat im vergangenen Jahr 43 Stunden im Stau gestanden. Spitzenreiter ist...

DWN
Politik
Politik Elektroautos Deutschland: Warum die Zulassungszahlen 2024 eingebrochen sind
07.01.2025

Der Boom von Elektroautos Deutschland hat 2024 einen herben Dämpfer erlitten. Mit einem Rückgang der Zulassungen um über 25 Prozent und...