Deutschland

Bruchlandung von Bundeswehr-Maschine blockiert Betrieb am Flughafen Schönefeld

Die Bruchlandung einer Bundeswehrmaschine blockiert den Betrieb am Berliner Flughafen Schönefeld den Betrieb.
16.04.2019 12:10
Lesezeit: 2 min

Mit einer Notlandung auf dem Berliner Flughafen Schönefeld ist ein Jet der Flugbereitschaft der Bundeswehr nur knapp einem Unglück entgangen. Die Luftwaffenbesatzung habe es am Dienstag geschafft, «den Jet unter schwierigsten Bedingungen zu Boden zu bringen und damit Schlimmeres zu verhindern», sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Das Flugzeug war nach Angaben der Luftwaffe gerade zu einem 30-Monats-Checkup in Schönefeld und auf dem Weg zurück nach Köln, als eine Funktionsstörung angezeigt wurde.

Das Flugzeug war deswegen kurz nach dem Start umgekehrt und landete mit großen Problemen. «Die Maschine hatte mit beiden Tragflächen Bodenberührung. Und eine kontrollierte Landung war nicht mehr möglich», sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es waren keine Passagiere an Bord. Die Crew wurde in einem Bundeswehrkrankenhaus medizinisch untersucht.

Von der Leyen sagte: «Ich habe hohen Respekt vor der fliegerischen Leistung der Luftwaffenbesatzung.» Nun müsse die Ursache der technischen Probleme zügig aufgeklärt werden. Die Untersuchung übernahm der General Flugsicherheit, der dafür in der Bundeswehr zuständig ist. Eine genaue Untersuchung kann nach Angaben eines Experten üblicherweise Tage oder auch Wochen dauern.

Das Flugzeug ist den Angaben zufolge vom Typ Global 5000 des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier, mit dem auch Regierungsmitglieder reisen. An Bord habe sich kein Politiker befunden, hieß es. Der aus dem zivilen Flugbetrieb stammende Jet ist das Arbeitspferd der Luftwaffe für diese Flüge und gilt als sehr zuverlässig.

Die Abfertigung auf dem Airport wurde inmitten des Osterreiseverkehrs wegen des Zwischenfalls unterbrochen. Sie sei kurz nach 09.30 Uhr eingestellt worden, hieß es von der Flughafengesellschaft. Gegen Mittag lief der Flugbetrieb wieder an, es musste zunächst aber weiter mit Verzögerungen gerechnet werden.

Der Vorfall wurde nach Angaben der Deutschen Flugsicherung um kurz nach 9.00 Uhr gemeldet. Die Maschine blieb demnach zunächst auf der Flughafenpiste stehen. Starts wurden daher gestoppt, Maschinen im Anflug auf den zweiten Berliner Flughafen Tegel umgeleitet. Der havarierte Jet wurde später abgeschleppt.

Die Flugbereitschaft hat 14 teils recht alte Flugzeuge, die für Flüge von Kabinettsmitgliedern oder des Bundespräsidenten eingesetzt werden. Zuletzt gab es immer wieder Pannen bei Auslandsreisen deutscher Politiker.

Die schwerste Panne betraf Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende November, als sie mit dem Regierungsflieger «Konrad Adenauer» auf dem Weg zum G20-Gipfel in Argentinien war. Ein defektes Bauteil - eine zentrale Schalteinheit der Bordelektronik - hatte gleich zwei Funksysteme lahmgelegt, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Der in Berlin gestartete Flieger musste umkehren und wurde auf den Flughafen Köln/Bonn geleitet.

Ende Februar saß Außenminister Heiko Maas (SPD) in Mali fest, im Januar war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Äthiopien betroffen, kurz davor Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Malawi. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gab im Februar die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag.

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