Politik

Demokraten fordern die Zerschlagung von Facebook

Die überwältigende Macht von Facebook wird verstärkt zu einem Thema für die amerikanische Präsidentenwahl. Immer mehr Demokraten fordern eine Zerschlagung des Internet-Giganten.
13.05.2019 12:53
Lesezeit: 1 min

Die Forderung, Facebook zu zerschlagen, bekam in den vergangenen Tagen neuen Auftrieb. Chris Hughes, einer der Mitgründer des Online-Netzwerks, hatte sich vergangene Woche in einem Beitrag in der „New York Times“ dafür ausgesprochen, dass Facebook die zugekauften Apps „Instagram“ und „WhatsApp“ wieder abgeben muss und in Zukunft strikter reguliert wird. Er bekam dafür Applaus unter anderem von der demokratischen Präsidentschaftsanwärterin Elizabeth Warren. Die Senatorin fordert schon seit einiger Zeit eine Zerschlagung der großen Online-Plattformen Facebook, Google und Amazon.

Die Senatorin Kamala Harris ging nicht ganz so weit, sagte in einem CNN-Interview am Wochenende aber, „wir müssen das ernsthaft in Erwägung ziehen“. Facebook spiele aus wirtschaftlicher Sicht eine ähnliche Rolle wie ein Versorgungsunternehmen, werde aber nicht entsprechend reguliert. „Aus meiner Sicht muss das ein Ende haben.“

Facebook setzt sich unterdessen gegen die Forderungen zur Wehr. Der neue Politik-Chef Nick Clegg konterte am Wochenende - ebenfalls in einem Meinungsbeitrag in der „New York Times“ - dass eine Zerschlagung die falsche Lösung wäre. Clegg, ein ehemaliger britischer Vize-Premier, bestritt unter anderem, dass Facebook eine Monopol-Position habe. So habe das Online-Netzwerk allein im Markt der Chatdienste viele Konkurrenten wie Apples „iMessage“, Microsofts „Skype“, „Line“ aus Japan und „WeChat“ aus China. Die Größe ermögliche Facebook zugleich hohe Investitionen in die Sicherheit der Dienste unter anderem durch das Vorgehen gegen Terrorpropaganda und Hassrede. „Das wäre so ziemlich unmöglich für ein kleineres Unternehmen.“

Hughes hatte unter anderem argumentiert, dass Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg zu viel Macht habe und das Online-Netzwerk durch seine Größe die Entstehung neuer Wettbewerber unmöglich mache. Für Nutzer gebe es keine Alternative zu Facebook-Apps, weil alle ihre Kontakte dort seien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...