Finanzen

Griechenland: Parlament genehmigt Steuersenkungen

Das griechische Parlament hat Steuersenkungen durchgewunken, die von der Regierung vorgeschlagen wurden. Die Opposition spricht von Wahlgeschenken. Griechenland ist das höchstverschuldete Land der Europäischen Gemeinschaft.
15.05.2019 15:58
Lesezeit: 1 min

Das griechische Parlament hat Steuersenkungen und Zulagen für Rentner genehmigt. „Nach acht opfervollen Jahren bricht eine neue Ära an", sagte Ministerpräsident Alexis Tsipras heute in Athen. Das von seiner linken Syriza-Regierung eingebrachte Paket sieht unter anderem eine jährliche Zulage für die 2,5 Millionen Pensionäre des Landes vor. Ihre Rente war von 2010 bis 2017 insgesamt 13-mal gekürzt worden. Zudem sinkt die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wie Nudeln und Getreide um 11 Prozent von derzeit 24 auf zukünftig 13 Prozent. Um genauso viel sinkt auch die Mehrwertsteuer auf Restaurant-Rechnungen. Auch Strom und Gas werden geringer besteuert.

Kritik an den Maßnahmen kommt von den Oppositionsparteien. Sie werfen Tsipras vor, damit seiner sinkenden Popularität vor der Europawahl am 26. Mai auf die Sprünge helfen zu wollen.

[newsletter-signup-telegram]

2010 hatte Griechenland wegen eines sehr hohen Haushaltsdefizits und einer am Boden liegenden Wirtschaft den Zugang zu den Kapitalmärkten verloren. Deshalb wurde es mit Milliarden-Krediten der europäischen Partner und des Internationale Währungsfonds (IWF) gestützt. Griechenland wurde im Sommer 2018 nach acht Jahren aus dem Rettungsprogramm entlassen. Die Regierung muss in den kommenden Jahren aber weiterhin einen Überschuss im Pirmär-Haushalt - bei dem die Zinskosten außen vor bleiben - liefern.

Derzeit beträgt die Schuldenlast des 10,7-Millionen-Einwohner-Landes Griechenland rund 350 Milliarden Euro. Das entspricht mehr als 180 Prozent des Bruttosozialprodukts. Griechenland weist damit den höchsten Verschuldungsgrad aller EU-Staaten auf.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warntag der Wirtschaft funkt SOS: Unternehmer demonstrieren am 29.01.2025 gegen die deutsche Wirtschaftspolitik
25.01.2025

Kurz vor der Bundestagswahl demonstrieren rund 100 Verbände am „Wirtschafts-Warntag“ kommenden Mittwoch (29.01.2025) vor dem...

DWN
Politik
Politik Neue Regierung erbt Probleme: Haushalt, Energiekosten, Wirtschaft und Verteidigung
25.01.2025

Die gescheiterte Ampel-Koalition hinterlässt der neuen Bundesregierung zahlreiche Herausforderungen. Welche Themen nach der Wahl am 23....

DWN
Politik
Politik Trump gegen BRICS: Strafzölle, Indiens Annäherung an China und die neue Weltordnung
25.01.2025

Bereits Wochen vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus richtete der designierte US-Präsident Donald Trump eine deutliche Warnung an die...

DWN
Politik
Politik Erbschaftsteuer erhöhen oder senken? Das „Wahlkampfgetöse“ der Parteien beginnt!
25.01.2025

Erben sollen von der Erbschaftsteuer befreit werden, auch wenn sie das Familienheim nicht selbst bewohnen – sondern vermieten. Das ist...

DWN
Politik
Politik Fünf-Prozent-Hürde: Wie BSW, Linke und FDP um den Einzug kämpfen
25.01.2025

Die Fünf-Prozent-Hürde stellt kleine Parteien wie BSW, Linke und FDP vor große Herausforderungen. Mit Umfragewerten zwischen 3 und 5...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskrise Deutschland: 6 Branchen, die sich 2025 in Deutschland besonders warm anziehen müssen
25.01.2025

Handelskonflikte, Bürokratie und Energiekosten - 6 Branchen zittern vor dem Wirtschaftsjahr 2025 besonders. Sie haben mit massiven...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Steuererklärung: Wie Sie Gewinne aus Bitcoins, Ripple und Co. versteuern - und wann Krypto steuerfrei sind
25.01.2025

Immer mehr Menschen kaufen Kryptowährungen. In den vergangenen Wochen haben viele Anleger damit viel Geld gemacht - und fragen sich jetzt,...

DWN
Politik
Politik Panamakanal Trump: Wer kontrolliert die wichtige Wasserstraße wirklich?
25.01.2025

US-Präsident Donald Trump hat den Panamakanal ins Visier genommen und in seiner Antrittsrede angekündigt: „Wir holen ihn zurück.“...