Politik

Industrien in Europa und Asien mit deutlichen Schwächezeichen

Lesezeit: 2 min
01.07.2019 12:09
Die Negativmeldungen aus den Industriesektoren der Eurozone, Chinas und Japans reißen nicht ab.
Industrien in Europa und Asien mit deutlichen Schwächezeichen
Schiffsschrauben von MMG. (Foto: dpa)

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Die Talfahrt der Industrie in der Euro-Zone hat sich im Juni leicht beschleunigt. Ihre Geschäfte schrumpften den fünften Monat hintereinander, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des britischen Instituts IHS Markit unter Tausenden Unternehmen zeigte. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 0,1 auf 47,6 Punkte. Erst ab 50 Zählern zeigt das Barometer Wachstum an.

"Da die Geschäftseinbußen erneut so gravierend ausfielen wie selten zuvor seit mehr als sechs Jahren steckte der Euroraum-Industriesektor auch im Juni tief in der Krise", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Die deutsche Industrie bremste ihre Talfahrt etwas ab. Hier stieg das Barometer im Juni um 0,7 auf 45,0 Zähler. "Trotz eines leichten Aufwärtstrends bleibt der Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie weiterhin deutlich im roten Bereich", sagte Markit-Experte Phil Smith. Nach wie vor machten der Branche die globalen Handelskonflikte, die lahmende Autoindustrie sowie die anhaltenden Unsicherheiten in Politik und Wirtschaft zu schaffen.

Die schwächelnde Konjunktur in Deutschland macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, berichtet AFP. Im Juni verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um lediglich 20.000 auf 2,216 Millionen, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag mitteilte. Üblich ist im Juni ein stärkerer Rückgang. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres suchten 60.000 Menschen weniger eine Stelle.

BA-Chef Detlef Scheele erklärte, "die schwächere konjunkturelle Entwicklung hinterlässt leichte Spuren auf dem Arbeitsmarkt." Neben dem geringen Rückgang der Arbeitslosenzahl zeige sich dies auch in einem Rückgang der gemeldeten freien Stellen und durch eine nachlassende Dynamik beim Beschäftigungswachstum.

Die schleppende Nachfrage aus dem eigenen Land und dem Ausland bremst auch Chinas Industrie. Der am Montag veröffentlichte Caixin-Einkaufsmanagerindex fiel im Juni auf 49,4 Punkte, der schlechteste Wert seit Januar, von 50,2 Punkten im Mai. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 50,0 Zählern gerechnet. Trotz einer Reihe von Maßnahmen, die die Konjunktur ankurbeln sollen, verliert die zweitgrößte Volkswirtschaft an Fahrt. Vor allem der Handelsstreit mit den USA lastet auf der chinesischen Wirtschaft.

Auch bei den großen japanischen Industriekonzernen hat sich die Stimmung angesichts der sich abflauenden weltweiten Konjunktur und des Handelskonflikts zwischen den USA und China weiter eingetrübt. Der vierteljährliche Tankan-Index fiel im Juni auf sieben Punkte nach zwölf im März, wie die japanische Notenbank am Montag zu ihrer Umfrage mitteilte. Analysten hatten mit neun Punkten gerechnet. Etwas besser war die Lage bei den großen Dienstleistern, die nicht im gleichem Maße vom Export abhängig sind wie die produzierenden Firmen: Hier legte der Index auf 23 von 21 Punkten zu, prognostiziert worden waren 20 Zähler.

 

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