Politik

Mehr als jeder zweite deutsche Rentner ist armutsgefährdet

Lesezeit: 1 min
26.07.2019 15:07
Eine Vielzahl der deutschen Rentner ist armutsgefährdet. Über die Hälfte erhält eine Rente von weniger als 900 Euro im Monat. Mehr als eine Million muss Sozialhilfe in Anspruch nehmen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mehr als jede zweite Altersrente in Deutschland liegt unter 900 Euro. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ des Madsack-Verlags am Freitag berichtete. Über Bedürftigkeit im Alter sage dieser Wert allerdings nichts aus, beschwichtigte die Bundesregierung. Denn weitere Alterseinkommen und die Situation im betreffenden Haushalt seien nicht berücksichtigt.

Den Angaben zufolge betrugen im vergangenen Jahr 51,4 Prozent der Altersrenten weniger als 900 Euro, betroffen waren 9,4 Millionen Menschen. 58,6 Prozent der Renten lagen unter 1.000 und 70,8 Prozent unter 1.200 Euro. Es handelt sich um die Auszahlbeträge nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag.

Aus dem Rentenversicherungsbericht 2018 geht das Haushaltseinkommen hervor. Demnach verfügten Ehepaare bei Haushalten mit einer Person in Rente im Jahr 2015 in den alten Ländern über ein monatliches Nettoeinkommen von 2.572 Euro, in den neuen Ländern von 2.257 Euro (bei vielen dieser Haushalte steht einer der beiden Partner noch im Berufsleben). Bei alleinstehenden Männern waren es 1.593 Euro, bei Frauen 1.422 Euro in den alten und 1.389 beziehungsweise 1.370 Euro in den neuen Ländern.

Rund 1,06 Millionen Rentner in Deutschland müssen Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Die durchschnittliche Pension von Beamten beträgt 2.300 Euro netto.

Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, sagte: „Es lässt sich schlicht nicht leugnen, dass die gesetzliche Rente nicht mehr armutsfest ist.“ Viele kämen nur deshalb über Runden, weil sie sich gezwungenermaßen zur Rente etwas hinzuverdienten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Taurus-Lieferung: Soll Deutschland Marschflugkörper an die Ukraine liefern? Eine unendliche Debatte wird zum Wahlkampfthema
25.11.2024

Die Taurus-Lieferung sorgt seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine immer wieder für politische Diskussionen. Ausgerechnet die...

DWN
Immobilien
Immobilien Kaminofenverbot ab 2025: Neue Grenzwerte und bis zu 50.000 Euro Strafe
25.11.2024

Ab 2025 tritt ein bundesweites Immissionsschutzgesetz in Kraft, nachdem viele Kaminöfen in deutschen Haushalten entweder modernisiert oder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Stellenabbau: 11.000 Jobs fallen bis 2030 weg - die Thyssenkrupp-Aktie steigt
25.11.2024

Deutschlands größte Stahlfirma Thyssenkrupp reagiert auf Nachfrageschwäche und steigenden Druck durch Billigimporte: Massive Einschnitte...

DWN
Politik
Politik Scott Bessent: Trumps neuer Finanzminister und seine Pläne für die Wirtschaft
25.11.2024

Trump hat einen Hedgefonds-Manager als Finanzminister nominiert. Scott Bessent, ehemaliger Chief Investment Officer bei Soros Fund...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst: Fast die Hälfte der Deutschen für Wiedereinführung
25.11.2024

Der Krieg in der Ukraine hat die Verteidigungsbereitschaft in Deutschland verändert. Heute sind mehr Menschen bereit, das Land im...

DWN
Politik
Politik Wo Wohnen Luxus wird: Starker Anstieg bei Mieten in deutschen Großstädten
25.11.2024

Wohnungssuchende setzen häufig auf das Internet. Doch in den größten deutschen Städten werden die dort angebotenen Wohnungen immer...

DWN
Politik
Politik Habeck fordert: Deutschland muss die Ukraine schneller unterstützen - vor allem mit Waffen
25.11.2024

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck äußert Kritik an der deutschen Unterstützung für die Ukraine, insbesondere hinsichtlich der...

DWN
Politik
Politik Ostsee-Kabelbruch: Reparaturarbeiten am Glasfaserkabel C-Lion1 gestartet
25.11.2024

Zwei Kommunikationskabel in der Ostsee wurden innerhalb kurzer Zeit beschädigt. Zufall oder Sabotage? Die Ermittlungen richten sich...