Saudi-Arabien trifft mit seinen ersten internationalen Anleihen offenbar den Geschmack der Investoren. Einem Insider zufolge reichte die Nachfrage nach den Papieren am Mittwoch für etwa 67 Milliarden Dollar - der bisherige Rekordwert für eine Schwellenländer-Anleihe liegt bei 69 Milliarden Dollar im April für argentinische Papiere, berichtet Reuters in seinem englischsprachigen Dienst. Es sei damit zu rechnen, dass die Regierung in Riad mit den Anleihen, die Laufzeiten von fünf, zehn und 30 Jahren haben, insgesamt 17,5 Milliarden Dollar aufnehmen könne. Auch hier hält bislang Argentinien den Rekord mit 16,5 Milliarden Dollar.
Die Renditen der fünfjährigen Papiere beträgt 2,63 Prozent, jene der zehnjährigen Anleihen 3,44 Prozent und jene der dreißigjährigen Titel 4,64 Prozent, berichtet die Financial Times.
Die hohe Nachfrage ist zum einen auf die weltweit niedrigen Zinsen und den Mangel an renditeträchtigen Alternativen zurückzuführen. Zum anderen sind Investoren zuversichtlich, dass es der Regierung gelingt, das Land unabhängiger vom Öl zu machen. Im vergangenen Jahr fuhr Saudi-Arabien ein Rekord-Haushaltsdefizit von 98 Milliarden Dollar ein, das entspricht 15 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das Land bekam dabei den Ölpreisrückgang zu spüren. Von Mitte 2014 bis Anfang 2016 hat der Preis von 115 Dollar je Barrel (159 Liter) auf 27 Dollar nachgeben, derzeit liegt er bei etwa 50 Dollar.
An der Emission der Anleihen führend beteiligt waren nach Angaben der Financial Times die Citigroup, HSBC und JPMorgan. Auch die Bank of China, BNP Paribas, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Mitsubishi UFJ und NCB Capital sind beteiligt. Ob und inwieweit saudische Banken zu den Zeichnern der Anleihen gehören, ist derzeit unbekannt.