UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich überzeugt gezeigt, dass der künftige US-Präsident Donald Trump das Pariser Klimaschutzabkommen nicht zu kippen versuchen wird. In einem Interview der Nachrichtenagentur AFP nannte Ban die Aussagen des Republikaners zum Klimaschutz zwar "Besorgnis erregend". Gleichwohl sei er sich sicher, dass Trump die "ganze Bedeutung, Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit" des Themas verstehen werde.
Ban hob hervor, dass Unternehmer und Zivilgesellschaft in den USA bereits für die Dringlichkeit des Kampfes gegen den Klimawandel sensibilisiert seien. Dies sei eine Bewegung, die sich nicht einfach umkehren lasse.
Der UN-Generalsekretär, der zum Jahresende aus dem Amt scheidet, äußerte zugleich die Hoffnung, dass er noch vorher mit Trump zusammentreffen werde. Der künftige US-Präsident hatte im Wahlkampf den Klimawandel als Humbug abgetan und und für den Fall seines Wahlsiegs den Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen angekündigt.
Der Vorsitzende der UN-Klimakonferenz, Außenminister Salaheddine Mezouar, sagte AFP, er rechne fest damit, dass die US-Regierung auch unter Trump zu ihren Verpflichtungen stehe. Das Pariser Abkommen sei bereits in Kraft getreten. Daher gebe es "kein Zurück". Er hoffe auf baldige Beratungen mit der neuen US-Regierung, fügte Mezouar hinzu.
Ohne die Mitwirkung der Vereinigten Staaten würde das historische Abkommen, das unter maßgeblicher Beteiligung des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama zustande gekommen war, seine Bedeutung großteils verlieren. Die USA sind nach China der weltgrößte Verursacher der für die Erderwärmung verantwortlichen Treibhausgase. 15 Prozent des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes kommen aus den Vereinigten Staaten.
Durch das Paris-Abkommen verpflichten sich die USA dazu, ihren Ausstoß dieser Gase bis zum Jahr 2025 um 26 bis 28 Prozent zu reduzieren. Bei einer Konferenz im marokkanischen Marrakesch beraten derzeit die Vertreter von mehr als 190 Staaten über die Umsetzung des Pariser Abkommens.