Unternehmen

Edeka und Rewe: Produzenten warnen vor Monopol

Lesezeit: 1 min
25.11.2016 15:04
Die Einigung zwischen Edeka und Rewe über Aufteilung und Kaufpreis von Berliner Filialen der verlustreichen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann stößt nicht überall auf Lob.
Edeka und Rewe: Produzenten warnen vor Monopol

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Edeka konnte sich bei den bisherigen Verhandlungen zur Übernahme der Kaiser’s Tengelmann-Filialen gut durchsetzen. Ende des Jahres  soll Edeka das angeschlagene Unternehmen übernehmen. Die Einigung zwischen Edeka und Rewe kommt jedoch bei den Produzenten nicht gut an. „Verlierer bleibt in jedem Fall der Wettbewerb auf den Beschaffungsmärkten“, sagte Handelsexperte Andreas Gayk vom Markenverband dem Handelsblatt. Für die Lieferanten mache es keinen großen Unterschied, ob Kaiser's Tengelmann insgesamt von Edeka geschluckt oder als Ergebnis einer abgestimmten Marktaufteilung von den beiden Platzhirschen gemeinsam übernommen werde.

Der Markenverband hätte den Verkauf der Supermärkte an viele Interessenten bevorzugt. Edeka ist Marktführer in Deutschland, Rewe folgt auf Platz zwei.

Die Tengelmann-Gruppe wollte ihre Supermarktkette bereits vor zwei Jahren komplett an Edekaverkaufen. Das Kartellamt verbot dies, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erteilte eine Sondererlaubnis. Dagegen klagte Rewe. Die Konzerne suchten daher nach einer einvernehmlichen Lösung.

Vergangene Woche einigten sie sich zunächst darauf, welche Kaiser's-Tengelmann-Filialen Edeka in Berlin an Rewe weiterreicht und zu welchem Preis. Es handle sich um einen „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“, berichtete das Handelsblatt. Rewe-Chef Alain Caparros, Edeka-Chef Markus Mosa und Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hatten sich demnach am Freitag auf Einladung von Gabriel im Wirtschaftsministerium in Berlin getroffen; der Minister habe mit am Tisch gesessen. Der Kaufvertrag soll bis 2. Dezember stehen.

Die angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann soll noch in diesem Jahr von Edeka übernommen werden. Das geht aus einem Brief des Kaiser's Tengelmann-Aufsichtsrats an die rund 15.000 Beschäftigten des Unternehmens hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im einem zweiten Schritt werde dann Edeka rund die Hälfte der über 120 Filialen im Großraum Berlin, sowie jeweils zwei Filialen in München und in Nordrhein-Westfalen an den Konkurrenten Rewe weitergeben, hieß es weiter. Die "Lebensmittel Zeitung" hatte zuerst darüber berichtet.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Klima-Gipfel in Dubai: Opec mobilisiert Widerstand gegen Klimapolitik des Westens
10.12.2023

Auf dem Klimagipfel in Dubai brechen tiefe Gräben auf. Zahlreiche Länder wehren sich gegen die vom Westen geforderte Abkehr von fossilen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland ist der kranke Mann Europas - „Agenda 2030“ statt grünem Sozialismus
10.12.2023

Nach Jahren von Energiewende und Klima-Politik steht fest: Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas, schreibt Marc Friedrich. Es...

DWN
Politik
Politik Der Frühling des Merz
10.12.2023

Von den meisten Vertretern des Medien-Mainstreams nicht oder nur höchst widerwillig zur Kenntnis genommen, hat es der Vorsitzende der CDU,...

DWN
Politik
Politik Der Amerikanische Traum ist ausgeträumt – auch in Deutschland
09.12.2023

In den USA werden immer mehr Bürger ökonomisch abgehängt. Insbesondere drei Faktoren führen dazu, dass der Traum vom sozialen Aufstieg...

DWN
Politik
Politik Europa steht mit Klima-Politik weltweit isoliert da
09.12.2023

Die Europäer zahlen bereits den Preis für die geplante De-Karbonisierung der Wirtschaft. Der Großteil der Welt schaut zu und wartet ab.

DWN
Finanzen
Finanzen Zentralbanken: Von restriktiv auf neutral
10.12.2023

Mainstream-Analysten erwarten ein vergleichsweise problemarmes Jahr 2024.

DWN
Politik
Politik Die Energiepreise steigen – der Wohlstand sinkt
10.12.2023

Hohe Energiekosten zwingen viele Betriebe zum Abwandern in Länder mit günstigeren Kosten oder zur Aufgabe. Als Folge sinkt der...

DWN
Politik
Politik Netzagentur: E-Autos kann jederzeit der Strom abgedreht werden
09.12.2023

Neue Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur zeigen: wer eine Wärmepumpe oder ein E-Auto hat, kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass...