Politik

Trump und die Russen: Erste Forderungen nach Neuwahlen in den USA

Lesezeit: 2 min
12.12.2016 01:13
Nach den Vorwürfen, Russland haben den Ausgang der US-Wahl beeinflusst, fordern erste Stimmen eine Neuwahl.
Trump und die Russen: Erste Forderungen nach Neuwahlen in den USA

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die CIA vertritt die Auffassung, dass Russland die US-Wahl zugunsten von Donald Trump beeinflusst hat. Belege legte die CIA nicht vor. US-Präsident Barack Obama hat eine Untersuchung angeordnet, mit der die Geheimdienste die Vorwürfe prüfen und belegen sollen. Trump selbst hat die Vorwürfe in einem Interview mit Fox News als „lächerlich“ bezeichnet. Er sagte, die Vorwürfe kämen von den Demokraten, die ihre schwere Niederlage nicht einräumen wollten. Die CIA hatte nach ihrer Mitteilung über die Russen Trump unverhohlen attackiert und über die New York Times und die Washington Post schwere Bedenken gegen die Eignung Trumps als Präsident lanciert. 

Die Huffington Post, eine entschiedene Unterstützerin von Hillary Clinton, berichtet von Aktivisten, die die Justizbehörden in einzelnen Bundesstaaten auffordern, ihre Wahlmänner vom Wahlkollegium zurückzurufen. Sie sollten die Wahl des Präsidenten erst durchführen, wenn „alle formellen Untersuchungen über die russischen Hacking-Aktivitäten abgeschlossen sind“. Obwohl Obama gesagt hatte, die Geheimdienste sollten ihre Ergebnisse vor der Inauguration von Trump vorlegen, könnte der Prozess Monate dauern: Republikaner und Demokraten fordern nämlich gemeinsam eine Untersuchung durch den Kongress, um eine unabhängige Analyse der Vorwürfe sicherzustellen.

Sollte die Inauguration tatsächlich verschoben werden, würde die Obama-Regierung interimistisch weitermachen.

In der Huffington Post wird ein Fall aus dem Jahr 1995 zitiert, in dem der Oberste Gerichtshof die Wahl eines Senators wegen Betrugs aufgehoben hat. Die Huffington Post zieht eine Parallele zur aktuellen Wahl: Der Republikaner Mitch McConnell soll vom CIA-Vorwurf eines russischen Hackings gewusst haben und nichts unternommen haben. Dies hatte die Washington Post berichtet, die in der ganzen Causa zahlreiche Informationen von der CIA erhält. Trump hat McConnells Frau für eine Regierungsposition nominiert, was von den Demokraten als Beweis gesehen wird, dass Trump McConnell für sein Schweigen belohnen wolle.

Auf CNN, das ebenfalls Clinton massiv unterstützt, sagte der ehemalige CIA-Mitarbeiter Robert Baer, dass Neuwahlen die einzige Antwort sein könnten, sollte sich herausstellen, dass Russland die Wahl beeinflusst hat. Baer sagte – nicht ohne unfreiwillige Ironie: „Wir werden niemals herausfinden können, ob die Russen das Ergebnis verändert haben. Aber als ehemaliger CIA-Mitarbeiter kann ich Ihnen sagen: Wären wir jemals dabei erwischt worden, dass wir in eine Wahl in Europa oder in Asien eingegriffen hätten, oder sonstwo in der Welt – diese Staaten hätten Neuwahlen abgehalten.“ Auf die Nachfrage des Moderators bekräftigte Baer, dass er Neuwahlen für die richtige Lösung hält.

Die Trump-Unterstützer sind im Hinblick auf die Russen anderer Meinung. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Aussage von Willam Bolton, einem Hardliner und Russland-Gegner, dem Ambitionen auf einen Posten im US-Außenministerium nachgesagt werden. Er sagte auf Fox News, dass es sich beim Hacking um einen „false flag“ Angriff gehandelt haben könnte. Er hält es demnach für denkbar, dass jemand aus den USA hinter den Hackerangriffen stehen könnte. Auf die Frage des überraschten Moderators wollte Bolton nicht ausschließen, dass die CIA den Angriff selbst inszeniert haben könnte. Seine Argumentation: FBI-Direktor James Comey habe gesagt, dass beim Angriff auf Hillary Clintons unzureichend geschützten privaten Email-Server keine Beweise gefunden werden konnten, dass die Russen für den Angriff verantwortlich waren. Es sei daher unlogisch, dass die Russen bei anderen Angriffen Spuren hinterlassen haben sollten. Bolton sagte, es sei denkbar, dass diese Spuren absichtlich gelegt worden sein könnten, um den Verdacht auf die Russen zu lenken.

Seit Wochen werden die Wahlmänner von Clinton-Fans bearbeitet, nicht für Trump zu stimmen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...