Finanzen

Bargeld-Rationierung zwingt Indiens Wirtschaft in die Knie

Die chaotisch verlaufende Währungsreform hat die indische Wirtschaft schwer getroffen. Erste Firmen bauen massiv Arbeitsplätze ab.
13.12.2016 01:02
Lesezeit: 1 min

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Die Anfang November von der indischen Regierung überraschend verkündete Währungsreform schadet der Wirtschaft des Landes massiv. Praktisch über Nacht hatte Premierminister Narendra Modi die 500-Rupien-Scheine und die 1000-Rupien-Scheine für ungültig erklärt und damit ein anhaltendes Chaos ausgelöst. Nun beginnen erste große Unternehmen, auf den Zusammenbruch der Geschäfte in dem traditionell auf Bargeld fokussierten Land mit massiven Stellenstreichungen zu reagieren.

Der Technologie-Zulieferer Foxconn hat angekündigt, in Kürze einem Viertel seiner gesamten Belegschaft in Indien zu kündigen, berichtet The Economic Times. Foxconn reagiert damit auf einen Umsatzrückgang von 50 Prozent als direkte Folge der Währungsreform. Die Produktion soll offenbar vorerst halbiert werden. Foxconn ist ein wichtiger Zulieferer für Smartphone-Händler – in Indien kosten diese Produkte im Schnitt etwa 5000 Rupien und werden häufig mit großen Rupien-Noten bezahlt. Der Bann der Regierung hat diese Geschäfte nun erheblich erschwert.

„Die Smartphone-Produktion in den vier Fabriken in Sri City ist von etwa 2,5 Millionen Stück auf aktuell etwa 1,2 Millionen Stück pro Monat gesunken“, wird ein Insider von The Economic Times zitiert. Foxconn habe rund 1.700 Mitarbeitern gekündigt oder sie in einen zweiwöchigen Zwangsurlaub geschickt. Der Stellenabbau gehe weiter, wenn die Nachfrage nach Smartphones bis Januar nicht wieder die Schwelle von 2 Millionen Stück erreiche, sagte die Person.

Auch andere große Firmen bauen Stellen in großem Umfang ab. „Führende indische Unternehmen wie Intex, Lava und Karbonn planen, zwischen 10 Prozent und 40 Prozent ihrer Angestellten zu entlassen oder in den Zwangsurlaub zu schicken, nachdem die Währungsreform den Markt ausgetrocknet hat“, schreibt The Economic Times. Lava schließt sogar ein Werk mit 5.000 Arbeitern für eine Woche ganz.

Die indische Regierung hatte angekündigt, die Verwendung von Bargeld langfristig stark einzuschränken. Modi intensiviert mit der Währungsreform den sich weltweit abzeichnenden Kampf gegen das Bargeld. Bargeld stellt eine Möglichkeit der Bürger dar, ihre Ersparnisse der Kontrolle von Banken und Regierungen zu entziehen.

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