Politik

Keine Zukunft: Massenflucht der Ärzte aus Griechenland

Der Exodus gut ausgebildeter Griechen hält an. Nun beobachtet Athen mit Sorge eine massive Abwanderung der Ärzte. Die Folgen für das Gesundheits-System sind verheerend.
02.02.2013 01:52
Lesezeit: 1 min

Einer Studie der Medizinischen Vereinigung Athens (ISA) zufolge haben bereits 4.000 Ärzte Griechenland innerhalb der letzten drei Jahre verlassen. Die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung ist in Gefahr, sollte sich dieser Trend noch lange fortsetzen. Die Ärzte seien auf der Suche nach besseren Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen, berichtet der Greek Reporter.

Seit dem Jahr 2007 fliehen immer mehr Mediziner aus Griechenland. Weiterbildungsmöglichkeiten oder neue Jobs sind vor allem in den nordeuropäischen Staaten oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten heiß begehrt.. Über 60 Prozent der ausgewanderten Ärzte sind hochqualifiziert, ihnen blieb fast keine andere Wahl, als das Land zu verlassen, da der Nationale Gesundheitsdienst (ESY) in Griechenland seine Mediziner nicht mehr beschäftigen oder angemessen bezahlen kann.

Nicht nur die Ärzte leiden unter dem Spardiktat aus Brüssel (hier). Sogar Politiker haben Probleme, ihre Steuern zu bezahlen (hier).

Die Zahl der Auswanderungen steigt jedes Jahr kontinuierlich an: Im Jahr 2010 waren es noch 835 Mediziner, die ihr Glück im Ausland versuchten. Ein Jahr später folgten 1.280 dem Beispiel ihrer Kollegen. Im vergangenen Jahr 2012 zählte die ISA 1.808 Auswanderer unter den Ärzten. Das Gesundheitssystem stößt an seine Grenzen. Im vergangenen Jahr ist die Malaria wieder in Griechenland ausgebrochen (mehr hier).

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